Krimi trifft Dorfgeschichte

Neuhütten/Züsch · Für Neuhütten und Züsch wird ein Vorleseabend zur gemeindeübergreifenden Premiere von Dorfbegleiterin und Dorfmoderatorin.

 Die Krimileserunde um Dorfbegleiterin Alexandra Thömmes und Hans-Peter Lorang (von rechts) in der Hütte des Skiclubs Dollberg Neuhütten/Züsch in Neuhütten. Mit im Bild (von links) Dorfmoderatorin Beate Stoff, Thomas Schmitt für Peter Kretz, Ortschef von Neuhütten, und dessen Züscher Amtskollege Hermann Bernardy. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Krimileserunde um Dorfbegleiterin Alexandra Thömmes und Hans-Peter Lorang (von rechts) in der Hütte des Skiclubs Dollberg Neuhütten/Züsch in Neuhütten. Mit im Bild (von links) Dorfmoderatorin Beate Stoff, Thomas Schmitt für Peter Kretz, Ortschef von Neuhütten, und dessen Züscher Amtskollege Hermann Bernardy. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Usula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Neuhütten/Züsch Geprobt haben sie nicht, die Premiere klappt auch so. Denn das Motto "Spannende Heimat" liegt dem Neuhüttener Krimiautor Hans-Peter Lorang ebenso wie Frauen der Gruppe "Historisches Züsch". Abwechselnd ziehen sie ihr Publikum in der voll besetzten Skihütte in Bann. Die einen unter anderem mit der "Weißen Frau im Bombels Bruch", Lorang mit Auszügen seiner Kurzkrimis "Todbringende Gier", vorgetragen als Sechs-Personen-Hörspiel. Dennoch wird auch viel gelacht. So etwa als Alexandra Thömmes ihren Einsatz verpasst: als Spaziergängerin, die eine Leiche entdeckt. Doch ihr Debüt als neue Dorfbegleiterin (Infobox) ist ein Erfolg.
Der bundesweite Vorlesetag bot sich an, um mit Dorfmoderatorin Beate Stoff, die die Idee aus Konz mitbrachte, Bürger beider Orte zur "gemeindeübergreifenden" Premiere einzuladen. Ebenso wie der Treffpunkt, die mit einem Kaminofen ausgestattete gemütliche Hütte des "Skiclub Dollberg Neuhütten/Züsch", der sie für den "tollen" Anlass sehr gern zur Verfügung stellte, wie Vorsitzender Bernd Rüdenauer betonte. Damit war ein ortsübergreifender Verein mit dabei - ganz im Sinne von Thömmes, die ja für beide Dörfer da ist. Einen zweiten Vorleseabend stellt sie sich in Züsch vor. Dort soll es nach Abschluss des in Neuhütten noch laufenden Dorfmoderationsprozesses auch bald losgehen mit "Dorfgesprächen". Thömmes will dann schauen, "wo stehen wir, welche Projekte und welche Ideen gibt es"? Und dann gehe es an die Realisierung künftiger "Selbstläufer"-Initiativen. Abgesehen vom in Züsch angedachten Nahwärmenetz nennt sie als erste gemeinsame Themen ein übergreifendes Wanderwegekonzept und "blühende Landschaften".
In der Skihütte klappte es mit dem Miteinander sehr gut. Nicht nur die Vorleserunde war paritätisch besetzt mit Thömmes, Stoff, Lorang, Ehefrau Rosemarie, Züschs Ortsbürgermeister Hermann Bernardy und stellvertretend für seinen Neuhüttener Kollegen Peter Kretz Thomas Schmitt. Auch im Publikum waren beide Orte und Besucher darüber hinaus vertreten. Die Saarländerin Anja Theres geht gern zu Autorenlesungen und war angenehm überrascht - vom Ort wie von der gebotenen guten Mischung. Es sei toll, was man aus Krimis machen könne und wie "Dorfgeschichte lebendig" werde.
Für Marion Otten aus Hermeskeil machte gerade die Kombination von "Kriminalgeschichten und Historischem" den Reiz aus. Außerdem werde so auch Altes für Jüngere bewahrt, begrüßte Margot Butterbach. Sonja Ganz, wie sie aus Neuhütten, steht hinter der Idee, als Dörfer mehr zusammen zu wachsen. Ebenso wie zwei Züscherinnen. Es könne ja eh "einer zum anderen hin kucken", kommentierte Evelyne Schrenk. Liane Hein, auch eine der Vorleserinnen, findet die in der Form neue Veranstaltung daher gut.
Die nächste Lesung in Neuhütten: ein besinnlicher Literarischer Weihnachtsspaziergang, Samstag, 23. Dezember, 15 Uhr ab Saarstraße 6.
Extra: EHRENAMTSJOB DORFBEGLEITERIN


Die Ortsgemeinden Neuhütten und Züsch gehen mit dem Ehrenamtsjob neue Wege - kreisweit und darüber hinaus. Von ihrer gemeinsamen Dorfbegleiterin versprechen sie sich, dass sie Initiativen mit voranbringt und unterstützt, was sich auch im Zuge der Dorfmoderation beider Orte anbietet. Ihre Bürger sollen näher zusammenrücken und ehrenamtlich Engagierte in Vereinen und Räten entlastet werden. Konkrete Ansätze sind Kooperationen wie die Lesung, die Stärkung von Gruppen wie Historisches Züsch und mit Blick auf den Nationalpark Hunsrück-Hochwald das Wanderwegenetz wie am Beispiel Gewässerlehrpfad Neuhütten. Die Kreis-Stiftung Zukunft unterstützt das vorerst dreijährige Pilotprojekt mit monatlich 300 von 450 Euro Aufwandsentschädigung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort