Kühlzellen und Küchenzeilen

Hermeskeil · Die gesetzlichen Vorgaben für die Ausstattung von Räumen, in denen Essen zubereitet wird, sind streng. Entsprechend teuer ist die Ausstattung. Der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates Hermeskeil diskutierte ausführlich, bevor Aufträge für die Gastronomie im Feuerwehrmuseum und der Kindertagesstätte Adolph- Kolping vergeben wurden.

 Bei der Ausstattung des Gastronomiebereiches im Hermeskeiler Feuerwehrmuseum müssen strenge Auflagen eingehalten werden, was auch die Gesamtkosten in die Höhe treiben kann. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Bei der Ausstattung des Gastronomiebereiches im Hermeskeiler Feuerwehrmuseum müssen strenge Auflagen eingehalten werden, was auch die Gesamtkosten in die Höhe treiben kann. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. "Jetzt kommt die Feinplanung. Die Gewerbeaufsicht verlangt Auflagen", sagt Stadtbürgermeister Udo Moser. Die Gastronomie im neuen Feuerwehrerlebnismuseum Hermeskeil kommt jetzt an den Punkt des Innenausbaus. Die Aufträge für die Bodenbeläge, alle 14 Türen und eine Trennwand, die Kühlzellen und eine riesige Ablufthaube sind vom Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung an Firmen der Region vergeben worden.
Das Gesamtvolumen dieser Investition beträgt 68 600 Euro, 10 000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Was den Preis in die Höhe treibt, sind die sogenannten Kühlzellen. Das sind eine Art begehbarer Kühlschrank, von denen vier Stück gebraucht werden, weil beispielsweise Obst- und Gemüse von Tiefkühlkost und anderen Lebensmitteln getrennt gekühlt gelagert werden muss.
Allein diese Kühlzellen, von denen eine im Keller für Getränke installiert wird, kosten 24 299 Euro.
Den enormen Betrag von 16 232 Euro verschlingt eine große Ablufthaube für die Küche der Feuerwehr-Gastronomie. Mit Mehrheit, bei zwei Neinstimmen und einer Enthaltung, wurden diese Investitionen angenommen. Kritik kam von Bernd Mende (CDU) und Ottmar Muno (Pirat), die auf den seit 2002 im Europäischen Recht verankerten Richtlinien für diese Hygienevorschriften hinwiesen. "Das war lange bekannt", moniert Muno.
Ob sich die Gesamtkosten für das Museum dadurch erneut erhöhen, steht noch nicht fest. "Es stehen noch sechs weitere Ausschreibungen aus, die auch unter den geschätzten Kosten liegen können", erklärt Bauamtsleiter Harald Haubricht.
Die Frage, ob in der Küche der Kita Villa Kunterbunt gekocht und dann das Essen in die Kita Adolph Kolping gebracht werden sollte, oder doch besser gleich hier gekocht wird, beschäftigte die Ausschussmitglieder ebenfalls intensiv. "Hier wie dort wird neues Personal gebraucht", erklärt Stadtchef Moser.
Auch eine reine Ausgabeküche, die rund 15 000 Euro kosten würde, braucht ja mindestens eine Fachkraft. Für Moser ist auch der pädagogische Ansatz wichtig, wenn gemeinsam mit den Kindern gekocht wird, allerdings nicht zu den Hauptmahlzeiten, sondern speziell zur frühkindlichen Bildung: "Wenn wir keine voll ausgestattete Küche anbieten, melden Eltern ihre Kinder vielleicht woanders an."
Einstimmig votierte der Haupt- und Finanzausschuss in Hermeskeil für die vollwertige Küche im Wert von 27 419 Euro. Die vorgeschriebene Edelstahlvariante kommt allerdings erst Anfang nächsten Jahres. Bauamtsleiter Haubricht weiß warum: "Diese Küchen werden im Zuge des Kita- Ausbaus bundesweit gebraucht. Die Industrie kommt da nicht mehr nach."

Extra

Für das Feuerwehrmuseum kosten die Bodenbeläge von der Firma Dupont Hermeskeil 13 079 Euro; 14 Türen und eine Trennwand von der Firma Schneider in Kell 15 049 Euro; vier Kühlzellen von der Firma Frisko in Trier 24 299 Euro, die Ablufthaube von der Firma Brisch aus Waldrach 16 232 Euro. Edelstahlküche für den Adolph- Kolping- Kindergarten, Firma Schmitz, Heidenburg, 27 419 Euro. doth

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