Künftige Nationalpark-Ranger starten ihre Ausbildung

Hermeskeil · Zu einem echten Nationalpark gehören echte Ranger: Das soll auch im künftigen Nationalpark Hochwald-Hunsrück gelten. Deshalb lassen sich seit Montag 16 Forstleute für ihre künftige Tätigkeit ausbilden. 640 Unterrichtsstunden liegen bis zur Prüfung vor ihnen. Dann sind sie bereit, um sich gleichermaßen um die Natur und die Besucher des künftigen Schutzgebiets zu kümmern.

Rechtzeitig zur geplanten Eröffnung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald im Frühjahr 2015 wird eine Gruppe von 16 Männern und Frauen geben, die die Aufgaben von Rangern übernehmen, also als "Betreuer im Schutzgebiet" fungieren. Am Montag hat für 16 Forstwirte (14 aus Rheinland-Pfalz, zwei aus dem Saarland) im Hunsrückhaus am Erbeskopf ihre Ausbildung für die spätere Tätigkeit als Ranger begonnen. 640 Stunden liegen bis Dezember vor den Lehrgangsteilnehmern, der ihnen bei einem Erfolg den offiziellen Titel eines "geprüften Natur- und Landschaftspflegers" bescheren wird.

Am ersten Unterrichtstag schaute mit Thomas Griese auch ein Gast aus Mainz vorbei: "Sie werden die Gesichter des Nationalparks sein und sind später die wichtigsten Ansprechpartner für die Besucher. Ihr Auftreten wird das Bild des Nationalparks entscheidend prägen", betonte der Staatssekretär im Umweltministerium. Bewusst habe sich das Land nicht auf die bundesweite Suche von bereits geprüften Landschaftspflegern begeben. "Es ist besser, die Leute vor Ort weiter zu qualifizieren", so Griese. In den kommenden Monaten erwartet die 16 Forstwirte eine Ausbildung, in der sich Theorie und Praxis die Waage halten. So lernen die Teilnehmer die typischen Lebensräume im Nationalpark kennen. Deshalb steht zum Beispiel die Pflanzenkartierung auf dem Stundenplan. Die Biotoppflege - zum Beispiel das Entfernen von Fichten aus den Hochmooren - zählt ebenso zur Ausbildung wie die eher trockene Materie, sich mit rechtlichen Fragen - etwa "Was dürfen die Leute im Nationalpark machen und was nicht" - zu beschäftigen.

Vor allem aber geht es darum, den Rangern das pädagogische Rüstzeug für ihre spätere Kernaufgabe zu geben. Sie sollen die Besucher betreuen und durch das Gebiet führen. Die Ausbildung der Ranger erfolgt am Hunsrückhaus beziehungsweise auf dem Umweltcampus Birkenfeld. Dazu kommen Aufenthalte in anderen Nationalparks. Nach der Einrichtung des Nationalparks sollen die Tore und Infostellen zu den Stützpunkten für Ranger werden. Von dort aus starten später die geführten Touren. Jeder Ranger wird zudem in dem ihm zugewiesenen Gebieten auf "Streife" gehen, um zu kontrollieren, ob sich auch alle Besucher an die Regeln im Nationalpark halten. Zudem kümmert er sich dort um die Ausstattung - zum Beispiel um das Aufstellen von Wegweisern. 2015 soll es eine zweite Lehrgangsrunde geben, so dass insgesamt 32 Forstwirte ihre Ranger-Ausbildung absolvieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort