Dorfentwicklung Platz schaffen für die Kulturscheune

Manderns Zentrum soll sich grundlegend erneuern. Als Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung erwartet die Gemeinde üppige Zuschüsse dafür.

 Sieht marode aus, soll aber zum Schmuckstück werden: Die künftige Kulturscheune wird Treffpunkt für Jung und Alt bei vielen Gelegenheiten.

Sieht marode aus, soll aber zum Schmuckstück werden: Die künftige Kulturscheune wird Treffpunkt für Jung und Alt bei vielen Gelegenheiten.

Foto: Herbert Thormeyer

„Die Planungen laufen bereits seit Jahren“, sagt Ortsbürgermeister Tim Kohley. Nun sollen die Abrissbagger noch in diesem Jahr den maroden Altbauten zu Leibe rücken. Sattdessen soll zum einen ein Wohnprojekt für Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen errichtet werden. 80 Vollpflegeplätze und 20 barrierefreie Wohnungen sollen entstehen.

Direkt auf der anderen Straßenseite in der Hauptstraße/ Ecke Bilsteinstraße gegenüber der Kirche wird zum anderen eine Begegnungsstätte für Jung und Alt entstehen, die Kulturscheune, einsetzbar für Veranstaltungen aller Art, vom Konzert über Ausstellungen und Lesungen bis zu Vereinszwecken. Was der Umbau kosten wird, steht noch nicht fest.  

 So stellt sich Planerin Rosa Vollmuth die Kulturscheune mit Mehrgenerationenplatz vor.

So stellt sich Planerin Rosa Vollmuth die Kulturscheune mit Mehrgenerationenplatz vor.

Foto: Herbert Thormeyer

Geschätzte Kosten des Wohnprojekts laut Architekturbüro Feisthauer und Weber in Trier: 12 Millionen Euro, die ein Investor, der noch nicht genannt werden will, aufbringen möchte. Dazwischen eine parkähnliche Anlage, in der Aktivitäten wie Gymnastik, Yoga, Tanzen oder Singen stattfinden können, ein Erholungsbereich für alle Dorfbewohner. Ferner soll ein historischer Bauerngarten entstehen, der von den Bewohnern gepflegt und in dem auch Nutzpflanzen geerntet werden können.

„Wir erwarten für die Kulturscheune einen Zuschuss von 65 Prozent“, sagt Kohley. Planerin Rosa Vollmuth aus Kanzem, eine Spezialistin für solche Projekte und Leiterin der Manderner Dorfmoderation, hat dafür den Gestaltungsauftrag.

„Aktuell befindet sich der Businessplan des Wohnprojektes in einem Steuerbüro in Trier. Wenn dieser steht, wird der Investor das Projekt auch persönlich vorstellen“, beantwortet der Ortschef die Frage, warum er bislang den Namen des privaten Geldgebers nicht preisgibt.

Derzeit verhandelt die Ortsgemeinde mit dem Investor über die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft, in die der Grundstückswert im Ortskern als Beitrag eingebracht wird. „Wir wollen auch später noch über den laufenden Betrieb mitbestimmen können“, begründet das Kohley.

Derzeit läuft die Fachplanung für die Abrissarbeiten, was allein schon 10 000 Euro kostet. Die Verhandlungen mit den Eigentümern der Altimmobilien liefen soweit erfolgreich. Bis auf eines. „Für diese Schrottimmobilie streben wir ein Enteignungsverfahren mit entsprechender Entschädigung an“, macht Tim Kohley klar, denn die Erneuerung des Ortskerns soll nicht aufgehalten werden. „Das Gesamtvorhaben ist eine Aufgabe für die nächsten zwei Jahre“, sagt er voraus.

Nach der Erneuerung vieler Straßen, Kanäle und Leitungen unter seinem Vorgänger Martin Alten bleiben jetzt noch Im Flürchen und die Schulstraße zum Ausbauen. Im Neubaugebiet Schneiderspfädchen ist bereits die Hälfte der 19 Baustellen verkauft. So soll Mandern für mindestens drei Generationen immer lebenswerter werden.

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