Kunst aus Holz im Historischen Bahnhof

Kell am See · Gesang, Malerei, Bildhauerei und viele Dinge gehören zum kulturellen Spektrum des Hochwalds dazu. Der Keller Schreinermeister Gerhard Lauer zeigt in einer Ausstellung im Historischen Bahnhof in Kell seine manchmal filigranen und manchmal großen Kunstwerke.

Kell am See. Eine Ausstellung der anderen Art gibt es derzeit im Historischen Bahnhof in Kell am See zu bewundern. Der Holzkünstler Gerhard Lauer ist 46 Jahre alt und ledig. Mit 27 Jahren machte er die Meisterprüfung und übernahm den elterlichen Betrieb, dessen Tradition bis in das Jahr 1815 zurückverfolgt werden kann, wie der Heimatforscher Dittmar Lauer recherchieren konnte. Gerhard Lauers künstlerische Ambitionen traten im Laufe seines beruflichen Lebens immer mehr in den Vordergrund. "Was mich fasziniert, ist die Tiefenwirkung, die jede Holzoberfläche individuell präsentiert. Dabei muss es sich nicht immer um das edelste Holz handeln."
Kunst mit einfachen Mitteln


Kunst lasse sich eben auch mit einfachen Mitteln gestalten, so der Schreinermeister. "Grobe Spanplatten sind geradezu prädestiniert für meine Arbeiten. Sie bieten eine wechselseitige Tiefenwirkung, die fantastisch ist", sprudelt es aus dem Keller hervor. "Man erkennt das daran, wenn man schwarze Farbe auf die Holzoberfläche aufträgt und sie nach dem Trocknen wieder abschleift. Alleine dieser Effekt ist schon atemberaubend."
Dies ist eines der Phänomene, die Lauer in seiner Ausstellung präsentiert. Eine kunstvoll gestaltete Oberflächenlackierung tut ihr Übriges dazu.
Außer Möbeln und filigran gestalteten Grabsteinen aus Holz können die Gäste in einer Glasvitrine Armreifen und Ringe aus Holz bewundern, denen man einen hohen künstlerischen Anspruch nachsagen kann. "Hierbei sind der Kreativität in dem Zusammenspiel von Form, Farbe und Design keine Grenzen gesetzt", sagt Lauer. "Beim Gestalten des Schmucks entstehen stets neue Erfahrungen, welche das Design beeinflussen und vorantreiben. Alles sind Unikate, Möbel wie Schmuckstücke."
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Werner Angsten und Ortsbürgermeister Markus Lehnen haben es sich nicht nehmen lassen, dem Künstler zu gratulieren. "Wir sind stolz, dass wir in den eigenen Reihen nicht nur Handwerker, sondern auch Künstler haben, die hervorragende Dinge produzieren."
Der Schreinermeister Andreas Adams aus Schillingen, der selbst stets neue Wege in der Holzverarbeitung geht, ist begeistert. "Man spricht in diesem Zusammenhang immer nur von den großen Künstlern, die in den Medien hin- und hergeschoben werden. Was Lauer macht, hat mindestens die gleiche künstlerische Ausstrahlung." Bis zum 6. November zeigt Lauer seine Exponate im Rahmen der Kulturtage im Historischen Bahnhof in Kell am See.
Die Ausstellung ist werktags von 15 bis 18 Uhr und sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.hm

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