Kommunalpolitik Für Kunst, Sport und Katastrophen – eine Halle für die Obermosel

Saarburg · Grenzüberschreitender Austausch – das war wohl das Zauberwort, mit Hilfe dessen die Verwaltung der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg-Kell es geschafft hat, eine außergewöhnliche Förderung für eine Mehrzweckhalle in Wincheringen zu sichern.

  Wincheringens schadhafte Schulturnhalle wird ersetzt durch eine Mehrzweckhalle bei der Schule. Der genaue Standort ist noch unklar.

Wincheringens schadhafte Schulturnhalle wird ersetzt durch eine Mehrzweckhalle bei der Schule. Der genaue Standort ist noch unklar.

Foto: Jürgen Boie

Etwa fünf Millionen Euro soll die barrierefreie Halle kosten. Mit 70 Prozent (3,5 Millionen Euro) könnte sie gefördert werden und das aus einem Förderprogramm des Bundes, bei dem die Zuschusshöhe auf eine halbe Million Euro gedeckelt wurde. Nur in begründeten Ausnahmefällen gibt es aus dem Programm zur  Unterstützung von Einrichtungen für lokale Basisdienstleistungen mehr Geld. Bürgermeister Jürgen Dixius erläuterte in der Sitzung des VG-Rats die Hintergründe. Demnach war ohnehin eine Halle als Ersatz für die Wincheringer Schulturnhalle geplant, die laut Verwaltung nicht mehr sanierungsfähig ist. Die geplante Zweifeldhalle mit Zusatzräumen soll neue Möglichkeiten eröffnen – nicht nur für die Schule, die örtlichen Vereine und die stetig wachsende Gemeinde, sondern auch für die Region Obermosel, die in die VG Konz, ins Saarland und nach Luxemburg reicht. So soll die Halle den angrenzenden Gemeinden für Sport- und Kulturveranstaltungen zur Verfügung stehen. Aktionen, die den grenzüberschreitenden Austausch fördern, könnten dort stattfinden und bestehende Kooperationen bei den Lokalen Aktionsgruppen Moselfranken und Miselerland sowie beim Entwicklungskonzept Oberes Moseltal ergänzen. Laut Dixius existiert in der Region Obermosel nur in Grevenmacher eine Halle dieser Größe. Auch im Katastrophenfall wäre der Wincheringer Bau für die rund 16 000 Menschen vom Saargau und deutsch-luxemburgischen Moseltal Anlaufstelle. Dixius: „Dabei denke ich nicht nur an Cattenom, sondern auch an extremes Hochwasser, einen lang anhaltenden Stromausfall – oder eine Pandemie.“ Der Rat sprach sich einstimmig für die europaweite Ausschreibung der Planungsarbeiten sowie den Zuschuss­antrag für die Halle aus.

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