Kunstgenuss bei 30 Grad

Ganz feine Kammermusik trotz schwieriger äußerer Bedingungen erlebten rund 150 Zuschauer im fast ausverkauften Festsaal des Klosters Karthaus. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "50 Jahre Stadt Konz" bot das Novalis-Ensemble, ein mit dem Pianisten Wolfgang Grandjean erweitertes klassisches Bläserquintett, eine tolle Leistung

 Ein schöner Raum für den Musikgenuss: Das Novalis-Ensemble präsentierte sich trotz schwieriger klimatischer Bedingungen in bester Form. TV-Foto: Jürgen Boie

Ein schöner Raum für den Musikgenuss: Das Novalis-Ensemble präsentierte sich trotz schwieriger klimatischer Bedingungen in bester Form. TV-Foto: Jürgen Boie

Konz. (jbo) Draußen 25 Grad, drinnen gefühlte 35 - trotz des hochsommerlichen Abends und des schwülen Klimas kamen rund 150 Zuhörer ins Kloster Karthaus und erlebten einen gelungenen Kammermusik-Abend. Das Novalis-Ensemble (Gertrud Pazen - Flöte; Eva-Maria Binkle - Oboe; Dörte Form - Klarinette; Heribert Kröger - Horn; Klaus Risch - Fagott; Wolfgang Grandjean - Klavier) hatte ein gefälliges Programm zusammengestellt: Vor der Pause Klassisches von Antonin Rejche und Gioacchino Rossini, danach Romantisches von Ludwig Thuile.

Das Publikum war mit der Auswahl sehr zufrieden und quittierte die Leistung der Musiker mit lang anhaltendem Applaus. Beeindruckend war, wie die Musiker trotz der klimatisch ungünstigen Verhältnisse - die Schilfblätter bei den Holzblasinstrumenten Oboe, Klarinette und Fagott werden bei hoher Luftfeuchtigkeit schnell hart - hoch engagiert um beste musikalische Qualität rangen.

Die innere Konzentration wurde sogar sichtbar, wenn Dörte Form an der Klarinette während ihres Spiels auf ein Blinzeln der Lider unbewusst verzichtete und den Augen erst bei einer Spielpause einen frischen Tränenfilm gönnte.

Die Stückeauswahl erforderte hohe virtuose Fähigkeiten, die die Musiker souverän abrufen konnten. Das Weiterreichen der thematischen Elemente von einem Instrument zum nächsten gelang mühe- und ansatzlos, ein Zeichen dafür, wie gut die Integration des neuen Ensemble-Mitglieds Eva-Maria Binke bereits beim ersten gemeinsamen Auftritt gelungen ist. Nach dem Konzert gab es nur positive Stimmen. Martina Bittkau aus Konz war begeistert: "Wunderschön! Solche Musik würde ich auch gern spielen können!"

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