Kunstreise entlang von Mosel, Saar und durch das Tälchen

Vier Wochen haben Vorbereitungen, künstlerische Schaffensphase und landschaftsgestalterische Arbeiten gedauert. Am Freitag wurde das beeindruckende Ergebnis des Bildhauersymposions "Skulptur am Fluss" der Öffentlichkeit vorgestellt.

Konz. (kdj) Bis zur buchstäblich letzten Sekunde waren die zehn Künstlerinnen und Künstler, die Landschaftsgestalter und -gärtner, Handwerker, Kran- und Kraftfahrer mit großem Engagement beschäftigt, die sorgfältig ausgewählten Standorte herzurichten und die teils tonnenschweren Skulpturen an ihre Plätze zu bringen und aufzurichten.Frei von Vorgaben höfischer Auftraggeber

In Kanzem, am Ufer der alten Saar, begann vor zahlreichen Gästen und zufällig vorüberradelnden Zaungästen die öffentliche Vorstellung der bereits dritten Skulpturen-Aktion mit den bei derlei Gelegenheiten obligatorischen Reden der "Offiziellen" und Begrüßungen vor allem der fast vollzählig erschienenen Künstlerinnen und Künstler, Dankesworten an alle Unterstützer und besonders für die Mitarbeiter des Konzer Werkhofs mit Friedrich Otte und Achim Petri an der Spitze sowie Marita Souville vom Kulturbüro der Stadt Konz.Mitorganisatorin Hildegard Reeh, Galeristin aus Oberbillig (Contemporeana), schlug in ihrer kurzen Ansprache einen großen Bogen von der bildhauerischen Vergangenheit der Maya-Zeit bis in die Gegenwart, in der Künstlerinnen und Künstler "frei von Vorgaben höfischer und religiöser Auftraggeber, frei von Funktionalität, frei in der Wahl der Form und frei in der Präsentations- und Gestaltungsweise" ihre Kunstwerke schaffen und "der Gegenwart verhaftet ... Zeichen in unsere Landschaft setzen".Landschaft bietet idealen Rahmen

Sie betonte, dass dieFlusslandschaft an der Obermosel und der Saar sowie das Konzer Tälchen, bereits von Naturkräften einprägsam gestaltet, den idealen Rahmen böten für die Kreativität der zeitgenössischen Bildhauer.Erste Form gewordene Dokumente aus Stein und Stahl nahmen die Blicke der Geladenen und Ungeladenen in den Kanzemer Saarauen gefangen, weitere Monumente hatten bereits ihre endgültigen Standorte an Saar, Mosel, Mannebach und entlang des Tälchens gefunden. Sie sind eine aktuelle und dauerhafte Einladung zur Erwanderung der Landschaft und auch zur bewussten und meditativen Betrachtung.Beeindruckendes Dauerereignis

Erste, von Gabriele Lohberg sachkundig und einfühlsam begleitete Kontakte zu den Skulpturen knüpften die Gäste nach der Begrüßung durch Bürgermeister Winfried Manns und der Ansprache des aus Mainz angereisten Staatssekretärs J. Hofmann-Göttig, der lobende Worte für das künstlerische Engagement in der Region fand und nicht darauf hinzuweisen vergaß, dass für die Realisierung des Projekts auch Landesmittel geflossen seien.Manns dankte den Sponsoren, die das beeindruckende künstlerische Dauerereignis ermöglicht hatten.Per Bus ging es dann in teils abenteuerlicher Fahrt (Winfried Manns dankte dem Busfahrer am Ende der Tour ausdrücklich für seine fahrerische Leistung) zu den von den Künstlerinnen und Künstlern wesentlich mitbestimmten Standorten. Es entwickelte sich eine Reise durch die einzigartige Landschaft an Mosel und Saar. Die durchaus kurzweilige Kunstreise der besonderen Art klang aus mit dem "Stummen Orchester" im Kloster Karthaus und einem Empfang.Am Sonntag, bei anderer Gelegenheit, zeigte sich Karl-Heinz Frieden, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz, noch immer beeindruckt von der Kunst-Installation: "Sie sollte mit kleinen Bildern in einer Wanderkarte der Region präsentiert werden."Standorte und Schöpfer der Skulpturen sind: Kanzem (Ton Kalle), Wawern (Jürgen Waxweiler), Mannebachtal (Werner Bitzigeio), Konz-Könen (Dorsten Diekmann), Konzer Tälchen (Thomas Link, Johannes Michler, Eileen MacDonagh, Birgit Knappe), Kommlingen (Claudia Farina), Wiltingen und Tawern(Sigrun Olafsdottir).

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