Lach doch mit den Isselern

SCHWEICH-ISSEL. Wer im Schweicher Stadtteil Issel "dazu gehören" möchte, der tritt dem Isseler Cultur Verein (ICV) bei. Die ICVer besitzen für ihre karnevalistischen und außerkarnevalistischen Aktivitäten nicht nur eine eigene Halle, sondern sie verfügen auch über ein großes Potenzial an talentierten und engagierten Mitgliedern - die Garanten für eine niveauvolle Saal-Fastnacht.

Kein Wunder, dass die Halle auch bei der zweiten Sitzung in der Session nochmals voll besetzt ist. 400 Besucher fasst sie, und als Sitzungspräsident Stefan Becker den Abend anmoderiert, ist diese Zahl erreicht. Die Gäste kommen in Erwartung eines großen Programms unter dem Motto "Lach doch mit". Auch die Highligts der Session sind bekannt: Ganz vorne steht in diesem Jahr der Showtanz der Jugendgarde - nachempfunden dem Hamburger Musical "König der Löwen".In Hamburg die Choreographie studiert

Ein ganzes Jahr lang hatten sich Trainerin Uschi Kehr, Tochter Julia (18) und die Betreuerinnen Helga Umla und Anette Günther in das Projekt "reingekniet". Julia - die auch als Solo-Mariechen begeistert - war extra zu einer Löwen-Aufführung nach Hamburg gereist, um so die Original-Choreographie studieren zu können. Außerdem trainiert sie Nadine Guckeisen, die ihren eigenen Solo-Auftritt als Mariechen hat. "Die Garde ist schon hochgradiger Leistungssport. Wir trainieren mit den Jugendlichen im Schnitt zweimal die Woche, und zwar das ganz Jahr über", betont Trainerin Uschi Kehr. Das Ergebnis ist eine perfekte Show, bei der alles stimmt - die Choregraphie, die Kostüme, die Bühnenausstattung und die Beleuchtung. Überhaupt die Beleuchtungstechnik in der Isseler Halle - die ist vom Feinsten und erlaubt professionelle Bühneneffekte mit Farbe und Helligkeitsnuancen. Schon beim begeistert gefeierten Märchen-Tanz der Kindergarde, Trainerin Sandra Scholz, Betreuerin Karin Schmitz-Karrenbauer, kommt dies voll zur Geltung. Sogar mit stehenden Ovationen gefeiert wird die Jugendgarde nach ihrem Löwen-Auftritt. Ähnlichen Anklang fand sie auch zwei Stunden zuvor mit ihrem traditionellen Gardetanz.Operngesang mit Sanitätereinsatz

"Als nach unserem ersten Auftritt in diesem Jahr dieser Jubel losbrach, war mir klar, dass wir einen selten großen Erfolg hatten. Da kriegt man richtig Gänsehaut", sagt Uschi Kehr. Keine Gänsehaut, aber strapazierte Lachmuskeln, gibt es bei Vorträgen aus der Bütt und bei den musikalischen Eskapaden des ICV-Chors, bei denen der Auftritt zweier "Opernstars" im totalen Chaos und mit einem (ebenfalls gescheiterten) Sanitätereinsatz endet. Auch beim Christophorus von der Schweecher Brück' - alias Johannes Heinz - kommt das Motto "Lach doch mit" voll zum Tragen. Der Brückenheilige nutzt sein kommunalpolitisches Intern-Wissen und lässt bei seinem Rundumschlag (fast) keinen aus. Unpolitisch geht IVC-Vorsitzender Hermann Konz die Sache als geplagter Restaurantbesucher an, wobei er die Diskrepanz zwischen dem Ambiente eines Nobelschuppens und den Ansprüchen des eher einfach gestrickten Gastes auf den Punkt bringt. Abgerundet wird das Programm aus der Bütt von den hoffnungsvollen Neulingen Tim Karrenbauer (13) und Tobias Zobelt (10), von den Isseler Jungs Klaus Manfred Schmitt und Karl-Josef Zobelt sowie von Sascha Schmitt als geplagtem Vaterschafts-Urlauber. Nach dem obligatorischen Auftritt des Männetballetts - auch trainiert von Uschi Kehr - ist das offizielle Programm beendet und die Stimmung reif für Tanz und Geselligkeit. Beim Abschied hat der IVC-Sprecher noch einen Hinweis für den TV : "Das Programm wurde ausschließlich von eigenen Aktiven gestaltet."

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