Landesweit einzigartige Ausstellung in Hermeskeil offiziell eröffnet

Hermeskeil · Großer Tag für Hermeskeil und die Feuerwehren im ganzen Land: Vor 250 geladenen Gästen ist gestern in der Hochwaldstadt die offizielle Einweihung des rheinland-pfälzischen Feuerwehrerlebnismuseums gefeiert worden. Bis zur Verwirklichung des 4,3 Millionen Euro teuren Projekts war es ein langer Weg.

 Vor dem Neubau des Hermeskeiler Feuerwehrerlebnismuseums steht am Donnerstag ein historischer Handspritzenwagen aus dem Jahr 1889. Im Inneren findet die offizielle Eröffnungsfeier statt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Vor dem Neubau des Hermeskeiler Feuerwehrerlebnismuseums steht am Donnerstag ein historischer Handspritzenwagen aus dem Jahr 1889. Im Inneren findet die offizielle Eröffnungsfeier statt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Hermeskeil. Sechs Festreden, eine feierliche Schlüsselübergabe, die Einsegnung des Gebäudes und 250 Gäste im Publikum, von denen viele eine Uniform tragen: Das sind am Donnerstagnachmittag die Bestandteile eines Festakts, mit dem die Fertigstellung des Hermeskeiler Feuerwehrmuseums gefeiert wird.
Die interaktive Ausstellung, deren Planung bereits 2007 begann, zeigt auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern eine große Zahl an historischen Exponaten, die die Ausrüstung und Fahrzeuge der Feuerwehrleute im Wandel der Zeit veranschaulichen. Dazu kommt moderne Medientechnik - zum Beispiel Hörstationen oder Filme, in denen unter anderem Opfer und Retter von ihren Erlebnissen bei Einsätzen berichten. Die Besucher sind bei einem Rundgang durch das landesweit einzigartige Museum ausdrücklich zum Mitmachen und Ausprobieren aufgefordert. Dabei ist die Ausstellung, deren Konzept das Kölner Büro Dreiform im Zusammenarbeit mit dem Förderverein entwickelt hat, in fünf Themenbereiche (Feuer, Ereignisse, Protagonisten, Tätigkeiten und Werkzeuge) gegliedert. Den Aufbau der Schau hat der TV bereits gestern ausführlich vorgestellt.
Keimzelle des Museums war die private Sammlung, die der frühere Hermeskeiler Wehrführer Ernst Blasius zusammen mit Mistreitern seit 1990 zusammengetragen hat. Blasius ist heute Museumsleiter. Der Förderverein ist für den laufenden Betrieb zuständig. Einer der wichtigsten Kräfte im Verein ist Christoph Unger, der maßgeblich bei der Entstehung der neuen Schau mitgewirkt hat. Er betont bei der Feierstunde: "Wir haben viele Höhen und Tiefen erlebt. Das, was wir uns erhofft haben, ist nun aber um ein Vielfaches übertroffen. Hier ist ein Erlebnismuseum für die ganze Familie entsanden, in dem ein gelungener Mittelweg zwischen einer Mitmach-Ausstellung und einem Ort der Wissensvermittlung gefunden wurde."
Diese Einschätzung teilen auch die Vertreter der Akteure, die sich an dem Projekt finanziell beteiligt haben. 4,3 Millionen Euro hat es gekostet, dass im Herzen Hermeskeils innerhalb von 21 Monaten ein Neubau entstand und das alte Heimatmuseum saniert wurde. Bauträger ist die Stadt, die dafür Zuschüsse vom Land, vom Kreis Trier-Saarburg und der Verbandsgemeinde bekommen hat. Deshalb stellen Stadtchef Udo Moser, Randolf Stich vom Mainzer Innenministerium, Landrat Günther Schartz und der VG-Beigeordnete Hartmut Heck unisono die überregionale Bedeutung des Museums heraus. Das bestätigt Frank Hachemer, Präsident des Landesfeuerwehrverbands, ausdrücklich: Er betont: "Es ist nicht zu dick aufgetragen: Heute ist ein großer Tag für alle Feuerwehren im Land." Das Museum sei ein "besonderer Lernort mit moderner Didaktik", an dem die Feuerwehren erstmals ihre Geschichte und die Arbeit und Leistungen in der Gegenwart präsentieren können, so Hachemer.
Ab heute ist das Museum für Besucher geöffnet.

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