LANDSCHAFT

Zum Bericht "Kräutergärten statt brach liegender Weinberge" über ein Projekt im Konzer Tälchen und in Nittel (TV vom 4. Februar):

Finanzkrise hier, Schuldenabbau da, Solidarpakt allenthalben. Und dann 154 000 Euro, um zu testen, ob Lavendel in unseren Breiten klimatisch gedeiht. Da war mal wieder jemand tausendschlau und hat sich so seinen Lebensunterhalt für die nächsten Wochen und Monate gesichert. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Nur um herauszufinden, ob Lavendel klimatisch geeignet ist oder ob man besser die Küchenschelle oder Petersilie anpflanzen könnte. Aber nein, die blüht ja nicht so schön. Also Schnittlauch? Nein, das wäre zu einfach. Ich bitte um Nachsicht, bin ich doch leider nicht so weitsichtig wie unsere Verbandsgemeinderatsmehrheit nebst Bürgermeister und Beigeordneten. So viel Geld rauszuwerfen, halte ich in Zeiten knapper Kassen so sinnhaft wie das Testen von Schneeketten auf U-Booten. Gesunder Menschenverstand könnte da hinderlich sein, wo zu viel Geld vorhanden ist. Hätte man einen Gärtnermeister aus der Umgebung gefragt, hätte der bestimmt eine zu einfache Antwort auf diese komplizierte und komplexe Fragestellung gehabt. Nämlich die: Schaut zu, dass ihr Land bekommt, pflanzt auf jede Parzelle 20 Pflanzen, das macht pro Parzelle 40 bis 50 Euro. Aber nein, das geht ja gar nicht. Es ist ja noch keiner bereit, seine Parzelle für einen solchen Test zur Verfügung zu stellen. Am Ende wird man die Erkenntnis mit uns teilen, die sich uns sonst niemals erschlossen hätte: außer Spesen nix gewesen. Hier sitz ich nun, ich armer Tor, und bin so schlau als wie zuvor. Peter Kühn, Temmels

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