Landtagswahl in Rheinland-Pfalz Wiltinger will’s in Mainz noch mal wissen – SPD-Kandidat Lothar Rommelfanger im Porträt

Wiltingen · Lothar Rommelfanger (SPD) will am 14. März sein Mandat im Wahlkreis Konz-Saarburg verteidigen und weitere fünf Jahre im Landtag mitgestalten. Was er dort anpacken möchte und wie seine familiären Wurzeln seine Politik geprägt haben.

 SPD-Direktkandidat Lothar Rommelfanger genießt die Aussicht vom Galgenberg auf seinen Heimatort Wiltingen. Seine Arbeit in Mainz möchte der Landtagsabgeordnete gern fortsetzen und seinen Sieg von 2016 im Wahlkreis Konz-Saarburg wiederholen.

SPD-Direktkandidat Lothar Rommelfanger genießt die Aussicht vom Galgenberg auf seinen Heimatort Wiltingen. Seine Arbeit in Mainz möchte der Landtagsabgeordnete gern fortsetzen und seinen Sieg von 2016 im Wahlkreis Konz-Saarburg wiederholen.

Foto: Lothar Rommelfanger/Privat

Nur wenig läuft in Corona-Zeiten wie gewohnt. Das gilt auch für die Arbeit im Mainzer Landtag. Gremien tagen oft digital, Ausschusssitzungen dauern schon mal vier Stunden – virtuell am Bildschirm: „Das kann schon anstrengend sein. Besonders, wenn man wie ich gern unter Leuten ist und sich direkt mit den Kollegen austauscht“, sagt Lothar Rommelfanger.

Seit fünf Jahren ist der SPD-Politiker aus Wiltingen an der Saar Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags. 2016 gewann er, für manche überraschend, das Direktmandat im Wahlkreis Konz-Saarburg (siehe Hintergrund). Den Sieg möchte er am 14. März wiederholen.

Eine Überzeugung des 63-Jährigen zieht sich wie eine Art roter Faden durch sein Leben, beruflich wie politisch: „Dass es Menschen gibt, die besondere Unterstützung und mehr Fürsorge brauchen als andere.“ Der ausgebildete Erzieher arbeitete viele Jahre mit schwer erziehbaren Jugendlichen im Jugendhilfezentrum Helenenberg. Seit 2000 kümmert er sich bei der Lebenshilfe Trier-Saarburg um Belange von Menschen mit Behinderung.

Sich einzumischen, sagt Rommelfanger, damit habe er schon als Schüler in Saarburg in der Schülervertretung begonnen. Enorm geprägt hätten ihn auch die Eltern. Er stammt aus einer „klassischen Arbeiterfamilie“: der Vater Kupferschmied mit acht Geschwistern, die alle eine Lehre oder Ausbildung absolvierten. Rommelfanger selbst habe als Erster aus der Familie ein Gymnasium besucht: „Bildung war daher früh ein Thema für mich.“ So sei er auch zur SPD gekommen.

In der Verbandsgemeinde (VG) Konz ist der SPD-Mann schon seit 37 Jahren politisch aktiv. Drei Jahrzehnte war er Wiltinger Ortsbürgermeister, seit 2014 sitzt er im Kreistag. Besonders stolz ist er darauf, in seinem Heimatort die erste Ganztagsschule der VG Konz mit durchgesetzt zu haben: „Dafür habe ich hart gekämpft.“

Fragen sozialer Gerechtigkeit sind ein Schwerpunkt des 63-Jährigen, der in Mainz im Gesundheits- und im Sozialausschuss mitwirkt. In der Region will er sich unter anderem dafür einsetzen (siehe Info), die Kliniken in Saarburg und Hermeskeil zu erhalten und Initiativen für eine bessere Bezahlung von Pflegekräften anzustoßen: „Klatschen reicht eben nicht. Das war schon vor Corona klar.“ Auch die Förderung von Weiterbildungsprogammen in Betrieben möchte Rommelfanger unterstützen. Konkrete Hilfe bietet er derzeit Menschen an, die bei der Anmeldung für die Corona-Schutzimpfung Unterstützung benötigen: „Das Telefon klingelt nicht pausenlos, aber wir konnten schon helfen.“ Für eine Seniorin habe er zum Beispiel einen Rollstuhl für den Besuch im Impfzentrum organisiert.

Mit Menschen ins Gespräch zu kommen, ist für den Direktkandidaten wegen Corona deutlich schwieriger als vor fünf Jahren. „Da war ich fast jeden Abend bei einer Veranstaltung, jetzt muss man andere Wege finden.“ Zum Beispiel die digitalen Dorfgespräche, die er diese Woche in der VG Hermeskeil gestartet hat. Oder eine Videokonferenz mit Medizinern darüber, wie sich die Pandemie auf Kinder auswirkt.

Seine Freizeit verbringt der Vater zweier erwachsener Kinder gern mit seiner Frau beim Wandern und Radfahren oder mit einem guten Krimi. Jahrelang hat er Fußball und Theater in Wiltingen gespielt, doch dafür reicht die Zeit nicht mehr.

Dass er sein Direktmandat verteidigen wird, davon ist Rommelfanger überzeugt. Er wolle unbedingt weiter „mitgestalten“ in Mainz. Sicher ist er zudem, dass die SPD, die laut aktuellen Umfragen mit 31 Prozent knapp hinter der CDU (33 Prozent) liegt,  „bis zur Wahl noch zulegen wird“.

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