Langer Weg zum schnellen Internet

Saarburg/Palzem/Merzkirchen · Viele Dörfer in der Verbandsgemeinde warten auf eine schnellere Internetverbindung. Jetzt können zunächst die Orte an der Saar hoffen, dass sie bald statt über Funk über ein Glasfaserkabel Anschluss ins World Wide-Web finden. Für die meisten Dörfer im Saargau zeichnet sich - wohl eher langfristig - eine Lösung ab.

Saarburg/Palzem/Merzkirchen. Turbo Speed im Internet verspricht die Henken & Hormann GmbH, die unter dem Namen Telecab firmiert, mit ihrem Produkt TSI. Das kostet, je nach gebuchter Geschwindigkeit des Datenstroms, monatlich zwischen 4,90 Euro und 49,90 Euro. Allerdings hat Internetversorgung via Funk einen Haken: Sie funktioniert nicht in jedem Fall. So musste etwa Ursula Hempel aus Merzkirchen-Körrig kürzlich tagelang auf die Nutzung des Internets verzichten, weil die Funkverbindung gestört war.
Probleme mit Funkverbindung


Dass es immer wieder diese Probleme mit der Funkverbindung ins Internet auf dem Saargau gibt, ist auch der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg ein Dorn im Auge. Das hat der Bürgermeister der VG, Jürgen Dixius, jüngst in einer Sitzung des Ausschusses für ländliche und demografische Entwicklung eingeräumt. Er hat deshalb im Frühjahr die Verwaltung gebeten, zu prüfen, wie die Verbindung ins Internet im Gebiet der VG Saarburg flottgemacht werden könnte.
Für Fisch und Wincheringen, ohne die Ortsteile Söst und Bilzingen, hat die Deutsche Telekom angekündigt, dass sie die vorhandene Technik erneuern will. Für die Ortslagen Kastel-Staadt, Kirf, Palzem und Taben-Rodt liegen Angebote diverser Anbieter vor. Die haben allerdings den Schönheitsfehler, dass sich dort die Verlegung eines Glasfaserkabels für die Unternehmen finanziell nicht rechnen würde. Hier muss zunächst die Frage geklärt werden, wer dieses Defizit trägt.
In Mannebach kümmert sich inzwischen die RWE um den Ausbau des DSL-Anschlusses. Vor einigen Wochen wurde dort mit der Verlegung eines Glasfaserkabels in Leerrohre begonnen. Das Unternehmen hat knapp 100 000 Euro in diese Lösung investiert. 10 000 Euro haben die Ortsgemeinde und 5000 Euro die VG übernommen (der TV berichtete).
Aber auch für die Dörfer auf dem Saargau deutet sich eine Lösung an. Die Verbandsgemeindewerke investieren in den kommenden Jahren in die Fernwartungstechnik der Wasserversorgung - so werden etwa die Pumpen und die Hochbehälter gesteuert.
Parallel dazu könnten entlang der Leitungstrassen Leerrohre verlegt werden, in die dann zu einem späteren Zeitpunkt Glasfaserkabel eingezogen werden könnten. Ob es so weit kommt, hängt allerdings auch davon ab, wer die Kosten für so ein Projekt stemmt. Hierüber will Jürgen Dixius in den kommenden Monaten weiter mit Anbietern und Behörden verhandeln.
Es wird also noch etwas dauern, bis Familie Hempel mit einer schnellen Internetverbindung im World Wide Web unterwegs ist.

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