Lebendiges Museum
Museum zum Erleben hat das Freilichtmuseum Roscheider Hof am Sonntag seinen zahlreichen Besuchern beschert.
Konz. (nero) "Museum ist langweilig", nörgelt der sechsjährige Alexander, als er mit seinen Eltern das Gelände betritt. Aber kaum im Innenhof angekommen, erweckt ein Klappern sein Interesse, wo sich drei Männer an einer uralten Kelter zu schaffen machen.
Viezäpfel werden zuerst gemahlen und dann unter die genau so alte wie unnachgiebige Kelter geschickt. Das Ergebnis gießt sich als naturtrüber Apfelsaft in ein bereitgestelltes Gefäß.
Natürlich steht auch Apfelsaft zum Verkauf bereit. Bratwürste, Kaffee und frisch gebackenes Brot mit Griebenschmalz ergänzen das lukullische Angebot. "Ein Museum darf Altes nicht nur zeigen, sondern es muss es lebendig halten", sagt Ulrich Haas, seit vielen Jahren ehrenamtlicher Leiter des Freilichtmuseums Roscheider Hof in Konz.
Bei einem Rundgang zeigt er nicht nur die bereits ausgestellten Schätze. Er gewährt auch Einblicke in künftige Vorhaben: Über hundert alte Türschlösser in allen Facetten warten darauf, präsentiert zu werden, und unterhalb des Hauptgebäudes laufen die Vorbereitungen für eine Freilichtbühne, die überdacht einmal Schauplatz für kleine Theaterstücke und Musikkonzerte werden soll.
"Das wird uns etwa 20 000 Euro kosten, aber wir glauben, damit einen weiteren Aktivposten schaffen zu können", gibt sich Haas zuversichtlich. Dies wiederum kümmert den kleinen Alexander herzlich wenig. Er hört gebannt den "Wengert-Stompers" zu und wundert sich, womit die tatsächlich Musik machen: mit Gerätschaften, die normalerweise im Wingert beheimatet sind. Und als die Eltern zum Aufbruch drängen, will er noch ein bisschen bleiben.