Lebensretter zu sein, ist ein schönes Gefühl

Baldringen/Freudenburg · Blutkrebs ist eine schreckliche Diagnose. Doch Leukämie ist mit der passenden Knochenmarkspende heilbar. Die Stefan-Morsch-Stiftung aus Birkenfeld wirbt um Menschen, die sich typisieren und in einer Datenbank erfassen lassen. Nächster Typisierungstermin ist am Freitag, 13. März, von 17.30 bis 21 Uhr in der Grundschule Freudenburg, Leukstraße 18.

 Daniel Ackermann (24) hat sich als Stammzellenspender typisieren lassen. Er würde es jederzeit weiterempfehlen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Daniel Ackermann (24) hat sich als Stammzellenspender typisieren lassen. Er würde es jederzeit weiterempfehlen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Baldringen/Freudenburg. "Bei uns an der Hochschule in Trier war jemand an Leukämie erkrankt. Da habe ich mich einfach mal typisieren lassen. Vielleicht hilft es ja", erinnert sich Daniel Ackermann an den Oktober 2012.
Der 24-jährige Maschinenbaustudent aus Baldringen ist inzwischen Lebensretter, denn sein Knochenmark passte zu einem Betroffenen. "Damals, als die Stefan-Morsch-Stiftung zu uns in die Hochschule kam, war ich mir der Tragweite noch gar nicht bewusst", sagt er.
Passendes Knochenmark


Doch im März 2014 kam ein Brief aus Birkenfeld, dem Sitz der Stiftung. Darin wurde Daniel mitgeteilt, dass seine genetischen Merkmale auf einen Patienten passen könnten.
"Ich war überrascht, aber mir es jetzt noch einmal zu überlegen, kein Knochenmark zu spenden, kam nicht infrage", sagt der Student.
Erste Gedanken kamen ihm in den Sinn, wie es einem Betroffenen wohl geht zwischen Hoffen und Bangen, dass ein passender Spender gefunden wird.
Er fuhr nach Birkenfeld. Dort wurden aus seinem Blut die Stammzellen herausgefiltert, die für den Erkrankten einen zweiten Geburtstag bedeuten.
Den Empfänger selbst kennenlernen ist erst nach zwei Jahren möglich, und auch nur dann, wenn dieser es will. "Ich weiß nur, dass es ein Mann ist", hat man Daniel gesagt. Er will seinen genetischen Zwilling, von dem er weiß, dass seine Spende gewirkt hat, auf jeden Fall kennenlernen.
Daniel appelliert: "Lasst euch typisieren, es rettet Leben." Nächster Termin ist bereits am Freitag, 13. März, ab 17.30 Uhr in der Grundschule Freudenburg in der Leukstraße 18.
"Viele Menschen glauben noch, dass Knochenmark mit einer großen Spritze aus dem Rückenmark gezogen wird. Das ist Unsinn", weiß Ackermann. Seine Stammzellen wurden aus dem Beckenbereich entnommen.
Geld gebe es dafür nicht, aber Fahrtkosten und Verdienstausfall werden von der Stiftung übernommen: "Außerdem bekommt man noch ein leckeres Essen in einem Lokal eigener Wahl spendiert." Er denke fast jeden Tag daran, einem Menschen das Leben gerettet zu haben: "Das ist ein schönes Gefühl und erfüllt mich mit Stolz."

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