Leckerbissen für Schlepper-Fans

HEIDWEILER. (mai) Zum Bundesauftakt für den Tag des offenen Hofs öffnet Gilbert Kremer die Tore seines Schlepper-Museums: 25 alte Fendt-Maschinen erwarten dort die Besucher.

"Ein bisschen verrückt ist es schon", gibt Gilbert Kremer grinsend zu, "aber wenn ich was von Fendt sehe, dann muss ich es haben." Der Sammler-Virus, wie er es selber nennt, befiel ihn vor 20 Jahren. Da kaufte der heute 60-Jährige einen Fendt-Schlepper von 1938. "Nach und nach wurden es immer mehr", sagt er. Heute sind es 25. Sie alle stehen in seiner Garage in Heidweiler (Kreis Bernkastel-Wittlich), das Unikat des Dieselrosses von 1931 genauso wie der Holzvergaser und die Ansteckraupe. Wieso sein Herz gerade für Fendt-Schlepper schlägt? Kremer weiß es nicht genau. Doch hat es wohl etwas mit frühkindlicher Prägung zu tun. Gilbert Kremer wurde in einem landwirtschaftlichen Betrieb groß, und schon der Vater schwor auf Fendt. 1951 kaufte er den ersten. Ihm folgten verschiedene Typen, doch die Marke blieb immer dieselbe: die bayerische Firma Fendt. Erst als der Sohn, der beim Bauern- und Winzerverband angestellt ist, die nebenberufliche Landwirtschaft einstellte, setzte sich die Reihe nicht mehr fort. Dafür begann das Sammeln der alten Stücke. Ein Buch zum Firmenjubiläum

Doch Kremer, der in Anzeigen und Zeitschriften immer auf der Suche ist und von einem weiten Bekanntenkreis in Sachen Fendt auf dem Laufenden gehalten wird, sammelt nicht einfach nur. Er tüftelt. Denn in der Regel finden die Maschinen als Rostlauben den Weg zu ihm. Dann wird geschmirgelt, geschraubt, gerätselt und geprüft, bis das alte Teil wieder läuft. Kann er ein Ersatzteil nicht auftreiben, baut ein Freund es ihm nach. Doch um überhaupt zu wissen, was für ein Teil er braucht, wandte er sich schon früh an die Firma Fendt. Mittlerweile ist er ein guter Bekannter der Familie und so feierte er im vergangenen Jahr das 75-jährige Bestehen des Unternehmens mit. Zu dem Jubiläum der Firma, die als Ein-Mann-Schmiede startete und heute 3000 Menschen beschäftigt, trug er ein umfassendes Werk bei: ein Buch mit allen Fendt-Schleppern, ihren technischen Daten und Bildern auf 800 Seiten. Dafür hatte er sich wochenlang durch das Archiv gewühlt. Und nun noch eine gute Nachricht für alle Fendt-Fans: Auch außerhalb des Tag des offenen Hofs zeigt der freundliche Mann mit der Fendt-Schirmmütze auf Anfrage gerne seine Schätze. Alle Interessierten sind zum Tag des offenen Hofs eingeladen. Das Programm: Bundesauftakt-Aktion am Freitag, 2. Juni: 10 Uhr Fachtagung "Talk im Hof" zu alternativen Energien mit dem rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsminister Hendrik Hering, Bundes-Staatssekretär Gert Lindemann, Erika Lenz, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbands, Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, Moderation: Ingrid Bertram (ARD/SWF). 11 Uhr Eröffnung: Informationsstände zu Landwirtschaft und alternativen Energien; "Milcholympiade" von Grundschulklassen Familientag am Sonntag, 4. Juni: ab 10 Uhr: Festgottesdienst; anschließend: Ausstellung und Fachtagung rund um alternative Energien und Landwirtschaft, Kinderprogramm mit Kletterwand, Strohhüpfburg, Torwandschießen, Mal- und Luftballonwettbewerb und Trettraktor-Führerschein; Tänze der Kindertanzgruppen Mehring und Leiwen; landwirtschaftliche Road-Show 20 Uhr Hofparty "Rock im Kuhstall" mit DJ Caro

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