Leserbrief: Barrierefreies Saarburg

Zum Bericht ,,Wenn Kleinigkeiten zu Hürden werden" (TV vom 1./2. November) über Behinderte, die Saarburg auf Barrierefreiheit testeten:

Mit großem Interesse habe ich den Artikel ,,Wenn Kleinigkeiten zu Hürden werden" gelesen. Damit wird ein sinnvoller, guter und hilfreicher Impuls gesetzt. Das Bild hat mir so gut gefallen. Es ist echt und setzt Bewegung in die Köpfe, barrierefrei zu bauen. In Beurig ist es der Bahnhof, der zu einem unüberwindlichen Hindernis werden kann. Nicht nur für Behinderte, auch für junge Frauen mit Kinderwagen. Es ist ein häufig beklagtes Dilemma. Die Teilnehmer der Stadtbegehung haben sich für das Thema starkgemacht und damit für viele Menschen. Alleine das Problem von zu schwer zu öffnenden Türen ist ein Riesenthema für Kinder, behinderte Menschen, Alte, Schwache, Menschen mit Stützen und andere. Mein Vater (89 Jahre) ist gestürzt und hat sich so multiple Prellungen zugezogen - verbunden mit Schmerzen. Er geht deswegen vorübergehend an Stützen. Er kann zwar in sein beliebtes Hotel auf der anderen Straßenseite essen gehen. Leider bekommt er jedoch mit den Stützen in der Hand die schwere Tür dort nicht auf. Wir und ein liebes Hotel-Team helfen ihm gerne, doch für die persönliche Erhaltung von Mobilität, Würde und Selbstständigkeit gilt es umzudenken. Als Kranken-/Palliativschwester begegne ich in der Begleitung von Menschen täglich diesen Hürden. Die Hindernisse machen den Menschen mutlos und auch ängstlich. Daraus resultieren Rückzug, erzwungene Abgrenzung und letztlich Isolation der Betroffenen. Vielen Dank für den Anstoß. Die Teilnehmer des Tests in der Saarburger Innenstadt haben vielen Menschen aus der Seele gesprochen und ganz besonders mir. Agnes Hösch, Saarburg

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