Letzte Haltestelle: Trierer Straße

Zurück auf den Bahnhofsvorplatz oder weiterhin an der Trie-rer Straße? Über die Frage, wo die stadtauswärts fahrenden Linienbusse künftig halten sollen, gab es im Stadtrat geteilte Meinungen. Das Ergebnis: Vorerst bleibt alles beim Alten. Wer Hermeskeil verlassen will, steigt nach wie vor direkt an der Hauptverkehrsader der Hochwaldstadt ein.

 Bis zum nächsten Mal: Letzte Einstiegsmöglichkeit für Fahrgäste, die Hermeskeil verlassen wollen, bleibt die Bushaltestelle in der Trierer Straße. TV-Foto: Axel Munsteiner

Bis zum nächsten Mal: Letzte Einstiegsmöglichkeit für Fahrgäste, die Hermeskeil verlassen wollen, bleibt die Bushaltestelle in der Trierer Straße. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. (ax) Seit dem Bau des Kreisels gilt in Hermeskeil für die Fahrgäste von Linienbussen: Wer in die Stadt will, steigt auf dem Bahnhofsvorplatz ein. Für die Busse stadtauswärts - an Werktagen sind es 25 - befindet sich die Haltestelle direkt an der Trierer Straße kurz vor der Eisenbahnbrücke und schräg gegenüber der Aral-Tankstelle. Im Zusammenhang mit der geplanten Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes stand diese Regelung jetzt im Stadtrat auf dem Prüfstand. Denn die heute noch sechs großen Bussteige, die den zentralen Bereich des Platzes zu einer wenig ansehnlichen Asphaltwüste machen, werden zurückgebaut. Stattdessen sollen dort Parkplätze für Autos und Stellflächen für Wohnmobile entstehen. Die Bushaltebuchten werden hingegen in die Randzone verlagert und ihre Zahl auf vier reduziert. "Die Planung ermöglicht uns aber beide Möglichkeiten", betonte Stadtbürgermeisterin Ilona König (CDU). Prinzipiell könnte der "neue" Bahnhofsvorplatz zwar für stadteinwärts wie für stadtauswärts fahrenden Busse als Haltestelle dienen. Gleichwohl plädierte sie dafür, dass an der bestehenden Trennung festgehalten wird und der Einstiegspunkt Trierer Straße bleibt.Nur die RMV hat einen Vorteil!

Diese Auffassung vertrete auch die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV). Die BFB-Fraktion sah dies aber anders. "Wir finden, dass der Haltepunkt Trierer Straße falsch ist. Nur der RMV hat davon einen Vorteil, nicht aber die Anlieger, Busfahrgäste und die Autofahrer", sagte deren Sprecher Udo Moser. Den Bahnhofsvorplatz bezeichnete er wegen seiner "Zentralität und besseren Übersichtlichkeit als einzig richtige Haltestelle." Die große Mehrheit des Rats war indes anderer Meinung: Sie folgte dem Vorschlag der Stadtbürgermeisterin, dass die Linienbusse auch weiterhin Hermeskeil über die Trierer Straße verlassen. Das bedeute aber auch, "dass wir jetzt an dieser Stelle ein Buswartehäuschen installieren müssen", betonte König.Beim zweiten Punkt, über den im Stadtrat länger diskutiert wurde, gab es die gleiche Kon-stellation. Zehn Vorschläge lagen für die künftige Straßenführung im geplanten Neubaugebiet "Auf der Pferch" mit seinen zunächst 30 Grundstücken auf dem Tisch.Auch in Sachen Auf der Pferch anderer Meinung

SPD, FWG und CDU stimmten für die Variante, wonach eine Haupterschließungs- und eine Ringstraße als Anbindung für die Häuser in zweiter und dritter Reihe gebaut werden. Die BFB hatte eine Lösung mit zwei Stichstraßen favorisiert. Als einzige Fraktion hätte sie auch gerne den Aufbau eines zentralen Nahwärmenetzes für das komplette Neubaugebiet gesehen. SPD, FWG und CDU machten zwar deutlich, dass aus ihrer Sicht nichts dagegen spricht, wenn die Firma "Encon", die ein Investitionsangebot gemacht hat, ein Blockheizkraftwerk "Auf der Pferch" aufstellen würde. Für diese Energiebox sind im Bebauungsplan auch Flächen vorgesehen.Den gemeinsamen Tenor der drei Fraktionen formulierte aber Maria Schmitt von der FWG: "Wir wollen auf keinen Kaufwilligen Zwang ausüben, auf welche Art und Weise er sein Haus mit Energie versorgen will." Laut Encon-Chef Ralf Stüber, der in Reinsfeld ein ähnliches Projekt verwirklicht (der TV berichtete), macht der Aufbau eines Nahwärmenetzes aus unternehmerischer Sicht aber nur Sinn, wenn alle Haushalte an dieses System angeschlossen werden.Unstrittig verlief die Diskussion über zwei weitere Punkte: Der Stadtrat verabschiedete den Forsthaushalt 2008, der der Kommune erneut satte Überschüsse verspricht. Vorgesehen ist ein Plus von rund 100 000 Euro. Einstimmig wurde zudem der Beitritt zum neu gegründeten Förderverein für das geplante Feuerwehrmuseum beschlossen. 100 Euro muss die Stadt als Mitgliedsbeitrag zahlen. Die Gegenleistung ist aber beachtlich: Die Kommune wird zwar Eigentümerin des Hauses am "Neuen Markt" sein. Von den laufenden Unterhaltungskosten für das Museum bleibt sie allerdings befreit, weil diese vom Förderverein übernommen werden.

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