Letzte Vorstellung vor der Wahl

TRIER. Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land tagte zum letzten Mal in der auslaufenden Legislaturperiode. Ein Schwerpunkt waren die Jahresberichte des Jugendrings, des VG-Wehrleiters und des Vereins "Ferienregion Trierer Land".

VG-Jugendpfleger Alexander Gotthard ließ in seinem Tätigkeitsbericht die zurückliegende Arbeit des Jugendrings Trier-Land Revue passieren. Er skizzierte die verschiedenen Veranstaltungen, erläuterte die Formen der Zusammenarbeit mit benachbarten Jugendeinrichtungen und gab Ausblicke in die Zukunft. Gotthard wird unterstützt von den hauptamtlichen Mitarbeitern Gabriele Mares und Raphael Matter. Hinzu kommen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus den im Jugendring zusammengeschlossenen Gruppen und Einrichtungen. Verstärkt will Gotthard nun das Thema "Sucht" und speziell das Problem "Jugend und Alkohol-Mixgetränke" in Angriff nehmen. Gotthard: "Dies Mix-Getränke sind ein zunehmendes Ärgernis für jeden, der sich in der Jugendarbeit engagiert."Sorge wegen alternder Feuerwehrfahrzeuge

Einem fraktionsübergreifendem Lob für die Arbeit der Jugendpflege folgte der Jahresbericht von VG-Wehrleiter Peter Heinz. Leider hat sich der Personalbestand bei den Freiwilligen Wehren in der VG reduziert. Am 31. Dezember 2003 wurden 612 Aktive - davon 24 Frauen - gezählt. In den zehn Jugendfeuerwehren wirken insgesamt 187 Jungen und Mädchen mit. Neu gegründet wurden 2003 die Jugendwehren in Wintersdorf und Hockweiler. Insgesamt rückten die Wehren in 2003 zu 400 Einsätzen aus (337 technische Hilfsleistungen und 63 Brände). Seit 1993 steigen die Einsatzzahlen stetig an. Dem steht eine Überalterung der Fahrzeuge gegenüber. Das Durchschnittsalter beträgt zurzeit 17 Jahre. Außerdem klagte Heinz über eine Flut staatlicher und oft absurder Vorschriften, durch die die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren behindert werde. Der in die Jahre gekommene Fahrzeugpark führte zu besorgten Nachfragen der Fraktionen. Bürgermeister Wolfgang Reiland berichtete in dem Zusammenhang über die gängige Praxis des Landes, Fördermittel für Fahrzeuge und Gerät nicht nach dem tatsächlichen Bedarf, sondern nach der Reihenfolge des Antrags zu vergeben. Reiland: "Ich habe überhaupt kein Verständnis für dieses Vorgehen, denn letztlich ist die VG für den Katastrophenschutz in ihrem Bereich verantwortlich und muss den Kopf dafür hinhalten." Große Zustimmung fand der Jahresbericht des jungen Vereins "Ferienregion Trierer Land", vorgetragen von Daniela Maslan-Mayer. Der Verein betreibt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mertert-Wasserbillig die Deutsch-Luxemburgische Touristik Information am Grenzübergang Wasserbilligerbrück. Ein ausführlicher Bericht über die Arbeit des Vereins folgt. Einstimmig vom Rat begrüßt wurde die Absicht des Zweckverbandes "St.-Michael-Hauptschule Speicher", das 1969 gebaute Schulschwimmbad zu sanieren. Die VG Trier-Land ist Mitglied des Verbandes. Das Bad wird für den Schwimmunterricht der Grundschule Zemmer-Rodt kostenlos genutzt. Abends besuchen auch Erwachsene aus dem Umkreis das kleine Hallenbad. Es ist das einzige zwischen Trier und Bitburg. Weitere regelmäßige Nutzer sind DLRG und Rheumaliga.Für Beteiligung an Schulbad-Sanierung

Ein Ingenieurbüro hat die Sanierungskosten auf 740 000 Euro kalkuliert. Vom Land wurde ein Zuschuss von 420 000 Euro angekündigt. Vom Schulverband mit den VG Speicher, Wittlich-Land und Trier-Land sind 280 000 Euro durch Kredit zu finanzieren. Der Anteil der VG Trier-Land beträgt je nach Zahl der Schüler 20 bis 25 Prozent. Für den Schuldendienst und den Betrieb des Bades würde auf die VG ein jährlicher Betrag von rund 7000 Euro entfallen. Am Ende der äußerst sachlich und ruhig verlaufenen Sitzung kam es fast zum Eklat, als der Bürgermeister eine schriftliche Anfrage der SPD zum Zustand der Kläranlage Udelfangen beantwortet hatte und die Fraktionsvorsitzende Irmgard Fürst mündlich eine Zusatzfrage stellen wollte. Als Reiland dies mit Hinweis auf die Geschäftsordnung ablehnte, folgte ein Disput, an dem sich zunächst auch Wilhelm Deutschen von den Grünen und schließlich die Sprecher aller Fraktionen beteiligten. Trotzdem endete diese letzte Sitzung vor der Wahl mit einem versöhnlichen Schlusswort des Vorsitzenden. "Bitte nutzen Sie Ihr Wahlrecht", appellierte Bürgermeister Reiland an die Bürgerinnen und Bürger.

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