Leuchtende Romantik im Hochwald: Bravourstück in der Königsklasse

Hermeskeil · Ein besonderes Gastspiel haben in Hermeskeil Besucher des Kammerkonzerts "Leuchtende Romantik im herbstlichen Hochwald" im Rahmen der Kreiskulturtage erlebt.

 Sopranistin Miriam Möckl und Pianistin Maria Haupenthal bei ihrer Matinee. TV-Foto: Ursula Schmieder

Sopranistin Miriam Möckl und Pianistin Maria Haupenthal bei ihrer Matinee. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Mit Klassikern der Romantik, außergewöhnlich kombiniert, entführten Sopranistin Miriam Möckl und Pianistin Maria Haupenthal in die Welt der Operette. "Strauß, Strauß, Strauss und Straus" (siehe Extra), so ihre Ankündigung, sind selten zusammen zu hören. Und dann auch noch gespickt mit Liszt und Brahms.
Entsprechend abwechslungsreich interpretierte das Duo mal Arien, mal Klavierliteratur im Rahmen einer Sonntagsmatinee in der Bibliothek des Gymnasiums Hermeskeil. Gefühlvolle Ständchen von "einem unserer Sträuße" wechselten ab mit feurigen ungarischen oder fröhlich-frechen Stücken - präsentiert in erstklassiger musikalischer wie stimmlicher Qualität.
"Top professionell", attestierte Stefan Butterbach, Musiklehrer aus Züsch. Und das in der "Königsklasse". Denn die Kombination Gesang und Klavier fordere beide Akteure extrem heraus. Sehr gut sei zudem die "Mischung Operette und Typus Lied" des Programms "mit Seltenheitswert".
Bernadette Trampert aus Sitzerath schwärmte von Möckls "super Stimme" und der tollen Klaviermusik. Als Klassikfan hätte sie sich nur mehr jüngere Leute im Publikum gewünscht. Es sei schön, "dass so etwas überhaupt angeboten" werde in der Stadt, freute sich Maria Zimmer aus Abtei. Das sei "mal was richtig Schönes" gewesen.
Seit ihrem Musikstudium in Saarbrücken treten Haupenthal, die aus Nonnweiler stammt, und Möckl aus Aschaffenburg gemeinsam auf. "Wir spielen, wo es uns zeitlich möglich ist", erzählte die Pianistin, die nach ihrem Masterstudium an der Londoner Royal Academy of Music als Musik- und Deutsch-Lehrerin ans Gymnasium Wadern zurückkehrte. Ihre Auftritte lockerten sie immer gerne auf, um so das Publikum einzubeziehen.
Möckl erzählte, sie liebe es, dabei zu spielen und "ganz in dem Moment sein". Die in Europa und darüber hinaus gefragte vielseitige Interpretin auch von Opern perfektionierte ihre Stimme bei Stars wie Montserrat Caballé. In begrenztem Umfang unterrichtet sie bis heute Gesang an der Musikschule St. Wendel: "fürs Herz".
"Es war eine große Ehre, sie hier zu haben", sagte Agnes Weiß, Leiterin der Volkshochschule (VHS) Hermeskeil, die im Rahmen der Kreiskulturtage einlud. Denn die Künstlerinnen, die vor zwei Jahren einen VHS-Vortrag umrahmt hatten, seien ausgebucht.
Etliche der 75 Besucher hätten weite Wege auf sich genommen und ein "sehr frisches, lebendiges und temperamentvolles" Gastspiel erlebt. urs
Extra

Komponisten: Johann Strauß Vater (1804 bis 1849), Vater des klassischen Wiener Walzers und von Johann Strauß "Sohn" (1825 bis 1899), dem Walzerkönig; Richard Strauss (1864 bis 1949); Oscar Straus (1870 bis 1954); Franz Liszt (1811 bis 1886); Johannes Brahms (1833 bis 1897). urs

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