Kanzem. (gsb) Ein kleiner Kreis mit kreativen Ambitionen: Die Schattentheater-Werkstatt in der "Alten Schule" in Kanzem hatte eine Handvoll Kinder am vergangenen Wochenende angezogen. "Ich wollte schon immer mal was mit Schatten machen" erklärte die zehnjährige Anne, die bereits zu Hause mit Schatten und Kuscheltieren experimentiert hat. Eine willkommene Abwechslung

Für Milan (zehn Jahre) war der Workshop eine willkommene Abwechslung im Ort, die er gerne annahm. Eifrig fertigten die Kinder aus Pappe Fantasiefiguren. "Es ist mir wichtig, dass sie selbst kreativ tätig werden", erklärte der ehemalige Kunsterzieher des Trierer Hindenburg-Gymnasiums, Bruno Plum, der die Werkstatt leitete. Dem Basteln war eine spielerische Einführung in das Schattentheater voran gegangen: Effekte auf der Leinwand, die von unterschiedlichen Lichtquellen wie Taschenlampe oder Overhead-Projektor erzeugt werden. Dazu der Aufbau von Schattentheater-Figuren und wie man sie führt."Verzauberung mit einfachen Dingen, die große Wirkung entfalten", beschrieb Plum das Spiel mit Licht und Schatten, das unter musikalischem Einfluss noch mehr Wirkung entfaltet. Das erfuhren die Kinder bei der Darstellung eines Baums, den sie mit ihren Körpern auf die Leinwand zauberten. Der Freitagabend stand ganz im Zeichen des Bastelns: Vormalen, ausschneiden, Klammern zwischen den beweglichen Teilen und Stäbe anbringen. Als Anregung diente das Buch über die "Wilden Kerle".Daher entstand unter Milans Händen ein Monster, während Anne eine "elastische Monsterziege" werkelte. "Es macht Arbeit, aber auch Spaß", resümierte die Truppe. Am Samstag ging es mit einem kleinen, spontan entwickelten Spiel weiter. Da müsse man sich überraschen lassen, welche Bewegungsmöglichkeiten die Schatten-Figuren hätten, meinte Plum gelassen - Schattentheater verlange die Fähigkeit zur Abstraktion. Die Kinder hatten offensichtlich viel Spaß und traten mit ihren Figuren sogleich nach Fertigstellung in Aktion.