Liebe auf den ersten Blick

SCHWEICH. (jj) Ein paar Schuhe waren der Auslöser dafür, dass sich Nikolaus und Elisabeth Kanzler über den Weg liefen. Der Tag blieb beiden in guter Erinnerung.

 Gratulationscour für Elisabeth und Nikolaus Kanzler: Glückwünsche überbringen Stadtbürgermeister Vitus Blang, Kreisbeigeordneter Helmut Reis und VG-Beigeordneter Peter Lörscher (hinten von links).Foto: Joachim Johanny

Gratulationscour für Elisabeth und Nikolaus Kanzler: Glückwünsche überbringen Stadtbürgermeister Vitus Blang, Kreisbeigeordneter Helmut Reis und VG-Beigeordneter Peter Lörscher (hinten von links).Foto: Joachim Johanny

Liebe auf den ersten Blick: Für Nikolaus und Elisabeth Kanzler trifft dies zu. Und sie leben auch nach 60 Jahren noch danach. Nikolaus Kanzler lernte seine Frau am 14. Juni 1941 kennen. Als er sie zum ersten Mal traf, war er als Angehöriger der 112. Infanteriedivision in Mittelbollenbach bei Idar-Oberstein stationiert und bei Verwandten von Elisabeths Mutter einquartiert. Dort begegneten sich der 21-Jährige und die 22-Jährige das erste Mal, als Elisabeth ihre Verwandten besuchte. "Ich kann mich noch genau erinnern. Ich brachte ein paar Schuhe zu meinen Verwandten, die mein Vater, er war Schuhmacher, geflickt hatte und da traf ich auf Nikolaus. Er war so nett und sah so gut aus, dass ich mich sofort in ihn verliebt habe", schwärmt die 83-Jährige. Auch bei Nikolaus funkte es sofort. "Ich habe mich sofort in sie verliebt und wusste, das ist die Frau fürs Leben", begeistert sich der 82-Jährige. Das junge Glück wurde rasend schnell von der Realität eingeholt. Am 15. Juni 1941 musste Nikolaus Kanzler mit seiner Einheit an die Ostfront nach Russland abrücken. Während eines Fronturlaubes gaben sich die beiden am 5. Februar 1943 das Jawort. Kurze Zeit später musste Kanzler wieder zurück an die Ostfront. Im Mai 1945 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Am 14. Juni, auf den Tag genau acht Jahre, nachdem er seine Elisabeth kennen gelernt hatte, kehrte er heim und arbeitete wieder als Küfer- und Böttchermeister und Weinkommissionär. Seine Frau arbeitete im eigenen Winzer- und Landwirtschaftsbetrieb und kümmerte sich um das Wohl der Familie. Das Paar ist sehr rüstig, unternimmt mehrmals im Jahr Reisen. Zu den Hobbys von Nikolaus Kanzler gehören das Holzschnitzen und der Holzfassbau. Er hat die Schweicher Ortseingangsschilder angefertigt. Seit einiger Zeit frönt er einem weiteren Hobby: Er verbringt viel Zeit vor dem Computer. Ehefrau Elisabeth führt den Haushalt und ist Mitglied der Kolpingfrauen in der Missionshandarbeits-Gruppe. Eines ihre liebsten Hobbys ist das Stuhlrohrflechten. Zu den Gratulanten am Ehrentag gehörten drei Töchter, zwei Söhne, zehn Enkel und sechs Urenkel. Kreisbeigeordneter Helmut Reis überbrachte die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und des Landrates, für die Verbandsgemeinde gratulierte Beigeordneter Peter Lörscher. Bürgermeister Vitus Blang gratulierte für die Stadt Schweich. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Gesangverein der Kolpingfamilie.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort