Die Zuschauer dürfen sich auf eine Handlung freuen, die an dramatischer Zuspitzung mit Liebe, Hass, Fanatismus, Wahnsinn und Rache nichts zu wünschen übrig lässt und Raum gibt für menschliche Verfehlung, Bewährung oder Läuterung. Die Radikalität des Geschehens spiegelt sich in einer großen emotionalen Intensität der Musik.
Was hat ein Wüstencamp, in dem straffällig gewordene Jugendliche Löcher graben müssen, mit einer Banditin zu tun, die einen Sheriff umgebracht hat, den sie für die Ermordung ihrer Freundin verantwortlich macht? Was ein Erfinder, der ein Mittel gegen Fußschweiß entwickeln will, mit einem Jungen, der jeden Tag ein Schwein einen Berg hinaufträgt, um seine Liebste für sich zu gewinnen? Diese Löcher der Handlung werden zum Teil nach den Angaben des Romanautors Louis Sachar gefüllt, zum Teil in eigenen Konzer Interpretation, die vor allem dadurch geprägt ist, dass von Schülern des Gymnasiums komponierte Lieder die oft extremen Gefühlslagen der Figuren genauer erkunden und ausleuchten.
Im Mittelpunkt des dramatischen Geschehens stehen zwei Familien, deren Geschichte über mehrere Generationen hinweg verfolgt wird. Das Schicksal dieser beiden Familien ist dadurch unheilvoll miteinander verknüpft, dass ein Versprechen, gebunden an ein altes lettisch-jiddisches Lied, nicht gehalten wird. Aber man sieht sich bekanntlich immer zweimal im Leben und wenn nicht man selbst, dann die, die nach einem kommen.
Der Ort dieser Zweitbegegnung ist Amerika, wohin es Nachfahren beider Familien verschlägt. red