Lieber ich sein als Superstar

Hermeskeil · Viel Applaus haben Gymnasiasten für ihren Beitrag zum Hermeskeiler Kulturherbst geerntet. Ihr zweimal aufgeführtes Musical "Coco Superstar" kam bei insgesamt 300 Besuchern gut an.

 Beim Wettbewerb wollen die Akteure des Musicals alle die Ersten sein – da ist für Teamarbeit zunächst kein Platz.TV-Foto: Ursula Schmieder

Beim Wettbewerb wollen die Akteure des Musicals alle die Ersten sein – da ist für Teamarbeit zunächst kein Platz.TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. Lieber miteinander Spaß haben, als einsam dem Ruhm nachjagen: Mit dieser Botschaft hat die Chor- und Musical-AG des Gymnasiums Hermeskeil beim Publikum einen Volltreffer gelandet. Und das mit einer Handlung, die dank cooler Sprüche sowie mal rockiger, mal verträumter Musik so ganz nach dem Geschmack der Schüler gewesen sein dürfte. Allerdings ist der Weg zur Erkenntnis eine schweißtreibende Angelegenheit für die Akteure des Musicals "Coco Superstar". Denn anfangs wollen sich alle eine Freikarte samt Backstage-Pass für ein Konzert des neuen Stars einer Casting-show sichern. Da aber nur ein Jugendlicher die Schule repräsentieren kann, entspinnt sich ein Wettstreit der "Besten".
Jeder hat individuelle Gabe


Die Überflieger in Naturwissenschaften, Sport, Fremdsprachen und Kunst kennen nur noch ein Ziel: sich gegenseitig ausstechen. Doch dann melden sich Mitschüler mit völlig anderen Talenten wie Streitschlichten zu Wort. Sie hinterfragen das Streben nach Bestleistungen und lenken den Blick auf "das, was uns ausmacht". In jedem Menschen schlummere eine ganz besondere Gabe. Wo sollte da die Messlatte angelegt werden? "Alle sprechen immer nur von Talent - ich will einfach nur ich sein. Ist das denn so merkwürdig?", fragt eine Schülerin. Letztlich bezweifelt sogar die Rektorin das Streben nach Bestnoten. "Jeder ist etwas Besonderes", stellt sie fest.
Das Umdenken bei den Schülern führt zur Idee, das Los entscheiden zu lassen. Doch auch das ist schnell vom Tisch, als der Hausmeister der Schule eine Liveübertragung des Konzertes in Aussicht stellt. Die Freikarte mit der Chance, dem Idol zu begegnen, hat ihren Reiz verloren. "Wer will denn schon backstage sein, wenn hier die ultimative Party steigt", sagt eine Schülerin.
Die Aufführungen im Rahmen des Hermeskeiler Kulturherbstes verfolgten insgesamt mehr als 300 Besucher an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. Der schönste Lohn für die Schüler, die monatelang geprobt hatten, war der begeisterte Applaus, den ihnen das Publikum in der Schulbibliothek spendete.
Weitere Termine beim Kulturherbst: Am heutigen Freitag, 28. September, tritt um 20 Uhr das Trio Freeman Hertz und Irsch auf. Am Samstag, 29. September, steht um 16 Uhr die Vernissage zur dreiwöchigen Keramikausstellung von Martina Tilch im Hochwaldmuseum an. Die Musiktheatergruppe Pastorella präsentiert am Sonntag, 30. September, "Der gestiefelte Kater" in der Hochwaldhalle.

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