Liebesgrüße vom rechten Rand

KONZ. Die Landtagswahl ist seit Wochen vorbei. Trotzdem hängen an den Laternenmasten immer noch die NPD-Plakate mit ihren Parolen. Jetzt hat die Stadt erste Schritte eingeleitet, um die Sache zu erledigen.

 Werden allmählich zum Ärgernis: die NPD-Plakate in Konz.Foto: Martin Möller

Werden allmählich zum Ärgernis: die NPD-Plakate in Konz.Foto: Martin Möller

Manch einer in Konz dürfte mittlerweile genug haben vom Ärmelaufkrempeln. Immer noch grinst nämlich der NPD-Spitzenkandidat von den Laternenmasten, zeigt seine nackten Unterarme vor und präsentiert sich brutal-mutig und tatbereit. Auch das zweite Wahlplakat der NPD, das in schöner Offenheit das Ende der Toleranz verkündet, ärgert immer noch aus luftiger Höhe die Passanten.Die Verwaltung hat mittlerweile reagiert

Die haben sich bereits bei der Stadt und auch beim TV gemeldet und Schritte gegen die verlängerte Wahlpropaganda verlangt. Immerhin dürften die Touristen, die in den Ostertagen erscheinen, über die rechtsradikalen Liebesgrüße nicht gerade erbaut sein. Die Antworten aus dem Rathaus waren zunächst hinhaltend. Aber mittlerweile hat auch die Verwaltung reagiert. Anfang der Woche ging ein Schreiben an den NPD-Landesverband im pfälzischen Dahn heraus mit der Aufforderung, die Plakate bis Ende der laufenden Woche abzunehmen. Sollte das nicht der Fall sein, so Doris Behrend vom Fachbereich Organisation im Rathaus, dann wird ein schärferes Schreiben folgen, in dem eine Drei-Tage-Frist gesetzt und für deren Ablauf die sogenannte "Ersatzvornahme" angekündigt wird. Dann wird der städtische Werkhof auf Kosten der NPD aktiv. Ein anderes, weniger langwieriges Vorgehen sei nicht möglich, weil alle Parteien gleich behandelt werden müssten. Und so werden die Plakate wahrscheinlich noch einige Zeit von den Laternenmasten grüßen. Die NPD ist nämlich nicht so einfach zu erreichen. Ein Fax, in dem die Forderung der Stadt vorab mitgeteilt werden sollte, kam jedenfalls zurück. Auch das amtliche Telefonbuch weist weder im Trierer Ortsnetz noch in Dahn eine NPD aus. Da würde es nicht verwundern, wenn auch der Brief seinen Adressaten nicht erreicht. Das ärgerliche Ende vom Lied könnte dann sein, dass die radikalen Parolen mit Steuergeldern entfernt werden müssen.

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