Lieder, die von der Heimat erzählen

Sprache verbindet. Auch und gerade über Grenzen hinweg. Diese Gemeinsamkeit zu stärken ist Ziel der Konzertreihe "Mir singe platt", bei dem Liedermacher Manfred Pohlmann und die luxemburgische Folkband Dullemajik in Palzem auftraten.

 Fröhliche Tänze und Balladen spielen Guy Schons auf der Drehleier und Flötistin Nadine Bissen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Fröhliche Tänze und Balladen spielen Guy Schons auf der Drehleier und Flötistin Nadine Bissen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Palzem. (mehi) "Die Katz, die is zurückkomm'", singt Manfred Pohlmann, verstärkt durch die Stimmen und das Gelächter der knapp 30 Zuhörer beim Konzert der Reihe "Mir singe platt" im Rahmen der Kreis-Kulturtage Trier-Saarburg im Weingut Bernhard Bösen in Palzem. Moselfränkisch verbindet, ob vom Mittelrhein oder der Obermosel - man versteht sich. Meistens jedenfalls. Außer, wenn Pohlmann den "Sprachkurs" seines Vaters, "Gemichel" (Gerümpel), anstimmt. Denn viele Worte aus dessen Heimatort Bendorf-Sayn sind nicht bekannt. Pohlmann präsentiert viele französische Lieder, auf Platt übersetzt. Lieder, die von seiner Heimat erzählen, vom Dorf, den Straßen, den Menschen - Heimatlieder, aber nie volkstümmelnd.

Auch die dreiköpfige Gruppe Dullemajik spielt Lieder aus der Heimat - aus Luxemburg. Alle nach dem Motto der Konzertreihe "Mir singe platt" im Rahmen der Projektreihe "Spiegelbilder grenzüberschreitender Kulturarbeit 2009" in Dialekt, das die Palzemer gut verstehen. Düstere wie das von den drei Raben, in dem Maurizio Spiridigliozzi seinem Akkordeon geheimnisvolle Basslaute entlockt. Ruhige wie das vom Kanonier, in dem Flötistin Nadine Bissen mit zarter Stimme singt. Kritische wie das Protestlied aus dem Pfaffenthal. Bekannte wie das jiddische Lied "Donna, donna", in dem sich Guy Schons mit der Gitarre begleitet. Dazwischen verzaubern sie das Publikum mit Balladen und Tänzen aus Mittelalter und Renaissance, in denen Schons die Drehleier spielt. Zuschauermassen hat Organisatorin Anette Barth nicht erwartet: "Das muss wachsen. "

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