Lieder zum Träumen, Lieder zum Lachen

Abwechslungsreicher kann Musik kaum sein. Harfe, Leier, Flöte, Geige, Didgeridoo und natürlich Gitarren, dazu zarte bis kräftige Stimmen, die tiefsinnige oder witzige Texte intonieren. Zwölf Liedermacher aus der Region haben rund 160 Zuhörer beim 13. Treffen in der Tufa verzaubert.

Trier. (mehi) Ein Flüstern dringt durch den Saal. "Papillon", wispert Amélia Albers, "Papillon d'Avril." Nur mit ihrer Gitarre begleitet die junge Songpoetin ihre drei Chansons wie die turbulente "Zeitgeisterbahn" - vertonte deutsch-französische Poesie. Amélia ist Neuling und Neuentdeckung beim 13. Treffen der Liedermacher in der Trierer Tufa. Ein weiterer Jochen Leuf und seine vierköpfige Band. "Quatre vents" nennt sich das melancholisch-ruhige Stück, bei dem Leuf zu Gitarre und Mikro greift. Dann schnappt er sich sein Didgeridoo, setzt sich vor Beatboxer Basti Fellner, der mit seiner Stimme ein komplettes Schlagzeug ersetzt, und entlockt seinem Instrument urige Töne.

Zart und fein dagegen die Harfe des "Herrn über 47 Saiten", Matthias Weber. Leise Töne schlägt auch das Duo Chris & Valentin an. Vater und Sohn an Gitarre und Querflöte eröffnen das Festival mit zwölf Solisten und Bands. Knapp 30 Musiker bieten den knapp 160 Gästen - so viele wie noch nie - vier Stunden lang regionale Liedmacherkunst, auf Englisch, Französisch, Mundart und Deutsch. Deutsch ist ein Muss. Und so hat Uwe Heil extra für den Auftritt seinen Song "Hold on" ins Deutsche übersetzt. "Glaub dran" ist nicht seine einzige Premiere, auch "Valentine's Day" ist brandneu. Premiere feiern auch zwei Stücke der Hochwälder Formation Why didn't they ask Evans: Irisch angehauchter Folk mit Flöte und Geige erklingt. Mit Leier, Konzertina und begleitet von seiner Band überrascht "Woltähr" Walter Liederschmitt seine Zuhörer mit drei Stücken auf Hochdeutsch. Anders Patrick Ludwig. Skurrile Texte, einige gesungen in Saarburger Mundart, und quälend langsame Rock- und Folkakkorde bringen die Zuhörer zum Lachen. Song um Song spielt Ludwig, angefeuert vom Publikum. Moderator Achim Weinzen - er singt über Trennung und neue Liebe - muss ihn stoppen; acht Musiker und Gruppen warten noch auf ihren Auftritt.

Kontrastprogramm: Das Duo Traumzeit (Karin Otto und Jürgen Trunczik) verzaubert mit träumerischen Melodien zu tiefsinnigen Texten. Auch solo singt Trunczik Stücke, die nachdenklich stimmen, wie das von der kleinen Laura, die sich vor den Zug wirft. Zum Nachdenken regen auch die Texte von Dorle Schausbreitner an, begleitet von Mann Florian am Bass, aber auch zum Schmunzeln. Die Gäste unterhalten sich prächtig. Ihnen gefällt die Breite des Spektrums der Trierer Liedermacher.

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