Lockerer Aufgalopp zum Spatenstich am Valentinstag

Konz · Die Ortsumgehung Könen hat er in trockenen Tüchern, den Lückenschluss der A 1 in der Vulkaneifel und den Ausbau der Biewerbachtalbrücke (A 64) will er noch realisieren: Innenminister Roger Lewentz ging beim Bürgerempfang der Konzer SPD schwerpunktmäßig auf Verkehrprojekte in der Region ein.

Konz. Er habe sich getraut, nach Konz zu kommen, meinte Roger Lewentz, als er gestern Morgen als Ehrengast der Konzer SPD ans Mikrofon des Klostersaals in Karthaus trat. Das verschmitzte Lächeln verriet es: Der Minister musste keinesfalls in die Höhle des Löwen reisen, denn mit dem Spatenstich am 14. Februar, dem Valentinstag, hat der Konzer Stadtteil Könen nach jahrelangem Kampf sein Ziel erreicht. "Wir wollten diesen offiziellen Akt des Spatenstichs unbedingt haben, wir sind so oft enttäuscht worden", sagt der Sprecher der Bürgerinitiative (BI), Erwin Carl, später dem Minister bei einem Glas Wein. Der nickt verständnisvoll und prostet den etwa ein Dutzend BI-Mitgliedern zu. Am Valentinstag wird Lewentz zusammen mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in Könen den Spatenstich vornehmen.
Angesichts der Schuldenbremse (ab dem Jahr 2020 darf das Land Rheinland-Pfalz keine neuen Schulden mehr machen) müsse gezielter investiert werden, betonte der Minister, und dazu gehöre auch, sich auf den Erhalt statt den Neubau von Straßen zu konzentrieren. Der Lückenschluss der A 1 zwischen Kelberg und Blankenheim ist für Lewentz ein Muss, ebenso der vierspurige Ausbau der Biewerbachtalbrücke an der A 64. Die Westumfahrung Triers (Moselaufstieg) und die Nordumfahrung stünden nicht im vordringlichen Bedarf des Bundes. Dass Trier vom Fernverkehr der Bahn abgehängt werde, tue weh, so Lewentz. Mit der Bahn sei leider nicht zu erreichen gewesen, die Verbindungen bis Dezember 2014 aufrechtzuerhalten. Dann werde die Region Trier über den Rheinland-Pfalz-Takt halbstündlich in alle Richtungen angebunden. Lewentz hob den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke von Igel zur luxemburgischen Grenze (Kosten: 19 Millionen Euro) sowie Investitionen in die Bahnhöfe Konz und Karthaus hervor. Der mit 30 Millionen Euro veranschlagte zweigleisige Ausbau der Konzer Bahnbrücke sei angedacht gewesen, könne aber aus Kostengründen nicht umgesetzt werden.
Ortsvereinsvorsitzender Alfons Maximini, der kürzlich seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, begrüßte etwa 200 Personen aus Bürgerschaft, Vereinen, Politik und Wirtschaft zum SPD-Empfang. Auffallend war, dass viele Repräsentanten anderer politischer Couleur den Weg nach Karthaus gefunden hatten. alf

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