Löschen und retten wie die Großen

Hermeskeil · Die Großübung aller zwölf Jugendwehren in der Verbandsgemeinde Hermeskeil ist der Höhepunkt eines Festtages gewesen, der ganz dem Feuerwehrnachwuchs gewidmet war. Seit zwei Jahrzehnten können die künftigen Lebensretter bereits mit zehn Jahren ihre Ausbildung beginnen.

 Auch der Umgang mit Löschschaum ist in jungen Jahren schon Bestandteil der Ausbildung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Auch der Umgang mit Löschschaum ist in jungen Jahren schon Bestandteil der Ausbildung. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Das Technikgebäude des Forstamtes Hochwald in Hermeskeil brennt. Ein Mitarbeiter steckt unter einem Anhänger fest. Die Tankstelle droht zu explodieren. Das ist eine Schadenslage, mit der bereits die Jugendwehr klarkommen muss, wenn auch nur als Übung.
Rund 60 der 132 Jugendlichen in den zwölf Jugendwehren der Verbandsgemeinde (VG) übten am Festtag zum 20-jährigen Bestehen der Hermeskeiler Jugendwehr und zeigten, was sie schon draufhaben.
Startschuss fiel 1991


Der Sprecher der Jugendwehren, Tobias Morguet, hatte sich das Szenario ausgedacht. Eingesetzt wurden die große Leiter und Schaumlöschmittel. Besonnenes Handeln war bei bei der Rettung von Menschenleben gefordert.
Einer der ersten Jungwehrleute, der seine Ausbildung in der VG Hermeskeil absolviert hat, ist Wehrführer Daniel Bredel, der sich noch gut an den März 1991 erinnern kann, als er zu den ersten zwölf Nachwuchsrettern gehörte. "Wir müssen die jungen Leute weiter und immer wieder für die Feuerwehr begeistern", sagt er.
Erster Jugendfeuerwehrwart war damals Markus Minder. Er erinnert sich: "Leute wie Daniel kamen immer zum Feuerwehrgerätehaus und halfen auch schon mal mit. Aber wir mussten mit der Ausbildung warten, bis die Jugendlichen 16 waren."
Mit der Gründung der Nachwuchseinheit konnte das Eintrittsalter auf zehn Jahre gesenkt werden. Heute lernen 20 junge Helfer, davon vier Mädchen, was im Ernstfall zu tun ist. 2009 kam in Hermeskeil noch eine Bambiniwehr hinzu, die heute 16 Kinder zwischen sechs und zehn Jahren zählt. "Die Bedeutung der Jugendwehr steigt ständig", sagt Wehrleiter Christoph Borresch. Da es kaum Quereinsteiger gibt, kommt der Nachwuchs der Wehr fast nur aus der Jugendwehr. "Wir müssen die Jugendwehr hegen und pflegen, um unsere Reihen zu füllen", fügt er hinzu.
"Die Anforderungen steigen in dem Maße, wie sich die Welt verändert", weiß Wehrführer Bredel, der mit Gefahrguttransporten, Solardächern auf Häusern und den künftigen Elektroautos nur drei Beispiele nennt. Die Wehr könne deshalb nicht früh genug mit der Ausbildung beginnen.
Die zehnjährige Mara Grünen ist vollauf begeistert: "Es ist so toll bei der Feuerwehr, auch wenn es anstrengend ist." Der neunjährige Robby Viens will einmal ein großer Feuerwehrmann werden: "Es ist schön, wenn man Menschen helfen kann."

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