Lokale Projekte bekommen Geld aus Brüssel

Saarburg/Konz · Fünf Projekte im Kreis Trier-Saarburg bekommen insgesamt 330 000 Euro. Das hat die Lokale Aktionsgruppe Moselfranken entschieden. Der Großteil des Geldes kommt aus einem Fördertopf der EU.

Saarburg/Konz. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Moselfranken mit Sitz in Saarburg hat den Weg für weitere Fördermittel der Leader-Initiative der Europäischen Union freigemacht (siehe Extra). Fünf Projekte im Kreis Trier-Saarburg profitieren davon. Damit können nun 330 000 Euro in die Region fließen.
250 000 Euro kommen von der EU, den Rest steuert das Land bei. Für den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg, zugleich Vorsitzenden der LAG, ist die Förderzusage Beweis für das Engagement in den Projekten: "Durch die erfolgreiche Arbeit haben wir es geschafft, dass das Landwirtschaftsministerium uns nicht nur weitere Landessmittel sondern auch weitere EU-Mittel zugewiesen hat", sagt Leo Lauer. Und da fließt das Geld hin:
Der Bienenzuchtverein Konz bekommt 10 200 Euro aus Lea der-Mitteln. Der Verein baut einen Bienenlehrstand im Rohscheider Hof. Das Museum ist beliebtes Ausflugsziel. Der Bienenlehrstand soll nicht nur Touristen anlocken, sondern auch Ziel für Schulausflüge werden. Bienenzüchter wollen Schülern beibringen, wie wichtig Bienen für die Bestäubung von Pflanzen sind, die für ein funktionierendes Ökosystem unverzichtbar ist. Insgesamt kostet das Projekt 25 000 Euro.
110 000 Euro gehen an die katholische Kirchengemeinde Krettnach. Sie kann mit dem Geld das Umfeld der Pfarrkirche neu gestalten. Vorgesehen ist auch ein generationsübergreifender Begegnungsplatz. Die Kirche soll in Zukunft barrierefrei zu erreichen sein. In einem Begegnungsraum sind bald historische Dokumente, etwa zu Kriegsgeschichten im Konzer Tälchen zwischen 1870 und 1945, zu sehen. 247 000 Euro kostet das Projekt.
Die Ortsgemeinde Pellingen will ihre dörfliche Begegnungsstätte umbauen. Dafür bekommt sie 83 600 Euro. Geplant ist ein neuer Gemeinschaftsraum für Jung und Alt. Um die Begegnungsstätte barrierefrei zu machen, bekommt sie einen Aufzug. 177 700 Euro werden insgesamt investiert.
In Trierweiler-Sirzenich wird die mittelalterliche Kirche saniert. Das Umfeld soll wieder Treffpunkt sein - bisher lässt sich dort kaum jemand blicken. 111 500 Euro gibt es für das Projekt.
Zusätzlich wird in Zukunft mit polnischen Leader-Regionen kooperiert. Genaue Pläne oder Projektpartner gibt es bisher aber noch nicht, wie Thomas Wallrich, Geschäftsführer der LAG, mitteilt. 20 000 Euro stehen dafür nun zur Verfügung.
In der vergangenen Förderrunde nicht dabei, aber mit etlichen Leader-Projekten vertreten ist die Verbandsgemeinde Saarburg. Zuletzt hat etwa die Ortsgemeinde Trassem am Ausbau ihres Waldlehrpfades gearbeitet. Die Stadt Saarburg hat zum Ziel, den alten Pfarrgarten am ehemaligen Franziskanerkloster zu reaktivieren. Der Panoramaweg vom Warsberg in die Saarburger Altstadt bekommt zudem neue Schilder. Für die Projekte sind Fördermittel zwischen 6800 Euro und 116 000 Euro bewilligt.
Weitere öffentliche und private Projektträger können sich mit Vorschlägen unter Telefon 06581/81-280 an die LAG wenden.
Extra

Das steckt hinter Leader: Lea der ist die Abkürzung für "Liaison Entre Actions de Développement del\\' Economie Rurale" (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Das ist eine Initiative der Europäischen Union zur Förderung und Entwicklung der ländlichen Regionen in Europa. Die Bürger sollen motiviert werden, sich mit finanzieller Unterstützung der EU für ihre Region starkzumachen. Leader wurde 1991 gestartet. Aktuell läuft die vierte Förderperiode von 2007 bis 2013. Für Rheinland-Pfalz stehen in dieser Zeit 21 Millionen Euro zur Verfügung. Die Lokalen Aktionsgruppen (LAG) sind Zusammenschlüsse privater und öffentlicher Akteure in ländlichen Gebieten. Sie haben eine eigene Rechtsform (Verein, GmbH oder andere) oder sie sind in kommunalen Verwaltungen angesiedelt - wie etwa die LAG Moselfranken in der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg. Sie umfasst das Gebiet der Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Trier-Land. Beispielprojekte sind die Bewahrung römischer Bauten und Denkmäler, Begegnungsstätten in Dörfern, Bürgerbusse, Tourismusförderung sowie Projekte im Umweltschutz und in der Landwirtschaft. red

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