Lokalkolorit auf CD gebrannt

BALDRINGEN. Premiere im Bürgerhaus: Der aus Baldringen stammende Liedermacher Edmund Bohr stellte seine erste CD "Do bes de Platt" vor.

Sie war längst fällig, die Scheibe mit Liedern aus und um den Hochwald, und alles im vertrauten Dialekt. Mundart-Symposien in der Region plädieren für den Erhalt einer angeblich vom Aussterben bedrohten Ausdrucksweise und fordern Eltern und Kinder auf, den Dialekt des Hochwaldes zu pflegen und zu erhalten. Edmund Bohr hat die Zeichen erkannt. Er beobachtet das ländliche Leben und bringt das Gesehene und Erlebte in Mundart-Texten zum Ausdruck. Doch Dialekt will auch akustisch verstanden sein, was im Bürgerhaus von Baldringen nicht immer der Fall war. Die Akustik ließ sehr zu wünschen übrig. Das Problem ist den Gemeindevätern bekannt, doch es fehlen die finanziellen Mittel, den Mangel zu beheben. Der Qualität des Gesanges und des Vortrages tat dies jedoch keinen Abbruch. Und wer sich die CD in Ruhe zu Hause anhört, wird sich an Liedern, die zum Schmunzeln und zum Nachdenken anregen, erfreuen können. Das "Baldringer Lied" ist ein Streifzug durch die Ortschaft mit all seinen örtlichen Eigenarten, "Käen Zeet" (Keine Zeit) beschreibt das hektische Rentnerleben, und der "Beamten-Blues" nimmt die Bürokratie auf die Schippe. Die Lieder von Songschreiber und Gitarrist Edmund Bohr berichten von der Hochwälder Speise "Deppenlappes", "de Kiddelschiaz (die Kittelschürze) hat er im Visier und "Häm op den Houwald" (Heim in den Hochwald) ist eine Hommage an seine Heimat. Der Baldringer Musiker, Leadsänger der legendären Hochwaldband der siebziger Jahre "The Purple Hearts" , ist, wie er sagt, musikalisch ruhiger und zum Beobachter des ländlichen Lebens geworden. Das Interesse der 150 Zuhörer an seiner Musik habe ihn zudem mutig gemacht. Man darf deshalb auf zukünftige Werke gespannt sein. Die CD "Do bes de Platt" kann vorerst nur beim Künstler unter der Rufnummer 06587/7123 bestellt werden.

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