"Losheim ist auf sich allein gestellt"

Die Gemeinde Losheim am See fordert von der Landesregierung eine Berücksichtigung der Belastungen durch den Tourismus in den Schlüsselzuweisungen des Landes.

Losheim am See. (red) "Die Gemeinde Losheim am See ist eine Gemeinde, die sich besonders stark im Tourismus engagiert und auch entsprechende Erfolge erzielt. Diese kommen nicht nur unserer Kommune, sondern der gesamten Region und dem Land zugute", sagt Bürgermeister Lothar Christ. Allerdings seien die Tourismusgemeinden im Saarland dabei weitgehend auf sich allein gestellt, beklagt Christ in einem Schreiben an den saarländischen Innenminister Klaus Meiser. Zwar gebe es eine gute Zusammenarbeit und Unterstützung durch das saarländische Wirtschaftsministerium, das Investitionen im Tourismusbereich mit bis zu 70 Prozent der Kosten fördere. Jedoch liege die Hauptlast der Tourismusgemeinden im Erhalt der Infrastruktur. So trage die Gemeinde die Kosten der Unterhaltung des Stausees zu 100 Prozent. Anders als bei den Kurgemeinden erfolge jedoch für die Tourismusgemeinden kein Ausgleich über die Schlüsselzuweisungen des Landes. Keine finanzielle Hilfe in Sicht

Nach Auffassung des Bürgermeisters gebe es für Gemeinden wie Losheim keine Möglichkeit, zusätzliche Finanzquellen zum Erhalt der touristischen Infrastruktur zu erschließen. So müssen die 350 000 bis 400 000 Euro, die der Tourismus die Kommune pro Jahr kostet, über den Gemeindehaushalt finanziert werden. "Nicht eingeschlossen sind hierbei die Neuinvestitionen im Tourismusbereich", ergänzt Christ. Um alle touristischen Projekte wie den Stausee, das Eisenbahnmuseum, die Museumsbahn, den Barfußweg, den Tastpfad, die Kneippanlagen, die Radwege, die Wohnmobilstellplätze oder die Premiumwege im Wert angemessen zu erhalten und ein touristisches Kulturangebot zu gewährleisten, wären weitere Mittel notwendig, die aber über den Gemeindehaushalt nicht finanziert werden können. Losheim stecke daher in dem Dilemma, sagt Christ, dass der Tourismus zwar boome, aber gleichzeitig mangels finanzieller Möglichkeiten die touristische Infrastruktur nicht auf dem erwarteten Niveau gehalten werden könne. Deshalb fordert der Losheimer Verwaltungschef in seinem Schreiben an Meiser, dass die Belastungen durch den Tourismus in den Schlüsselzuweisungen berücksichtigt werden. Des Weiteren sollten die gesetzlichen Rahmenbedingungen so geändert werden, dass touristische Gemeinden wie Kurorte eine Tourismusabgabe von ihren Übernachtungsgästen einfordern können. Das saarländische Innenministerium erklärte dazu: "Derzeit befinden sich die Vorschläge des Losheimer Bürgermeisters in der Prüfung."

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