Lückenschluss in letzter Sekunde

Der Ruwer-Hochwald-Radweg ist seit Mai in Betrieb. Jetzt ist auch die Brücke, über die Radler sicher über die L 143 in Kell am See kommen, offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden. Eine Ehrentafel wurde enthüllt, auf der festgehalten ist, wem die Region letztendlich die Verwirklichung des "Projektes Radwegebrücke" zu verdanken hat.

 Das Spenderehepaar Felix Boy Cloos (Fünfter von links) und seine Frau Josée enthüllen an der Radbrücke über die L 143 die Informationstafel, die ihnen zu Ehren aufgestellt worden war. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Das Spenderehepaar Felix Boy Cloos (Fünfter von links) und seine Frau Josée enthüllen an der Radbrücke über die L 143 die Informationstafel, die ihnen zu Ehren aufgestellt worden war. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Kell am See. Vor der Einsegnung der Radwegebrücke über die L 143 durch Pastor Thomas Linnartz ließ der Keller Ortsbürgermeister Markus Lehnen den steinigen Weg zu deren Realisierung Revue passieren (der TV berichtete mehrfach). "Am 2. Juli 2008 kam die Absage der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier", bedauerte Lehnen und begrüßte umso herzlicher den "Retter" des Projektes, Felix Boy Cloos, der die Brücke mit seiner Spende von 27 000 Euro quasi in letzter Minuten vor der Inbetriebnahme des Radweges ermöglichte.

Tafel informiert über Spender



Gemeinsam mit seiner Frau Josée enthüllte der Luxemburger aus Esch-Alzette eine Tafel, die alle Radler und Wanderer über diese großherzige Tat informiert.

Auf den ersten Blick klang die Idee von Heimatforscher und Ratsmitglied Dittmar Lauer, die im Januar 2001 abgerissene Brücke durch eine neue zu ersetzen, paradox. Doch, so betonte Ortsbürgermeister Lehnen: "Beides diente der Sicherheit der Menschen."

Kreisbeigeordneter Manfred Wischnewski ist sicher, dass Massen von Radlern und Wanderern über die Brücke kommen werden, und fügte hinzu: "Wenn auch nur ein Unfall vermieden wird, hat sich die Brücke gelohnt."

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Werner Angsten lobte ebenfalls den "Mut zum Lückenschluss". Mit diesem Bauwerk kommen Attraktivität und Sicherheit zusammen. Der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster sprach von einem Schmuckstück und dankte, dass ein "dickes Brett durchbohrt" werden konnte. Für den Landtagsabgeordneten Bernd Henter stellt die Brücke einen "Sieg der Vernunft" dar.

Pastor Thomas Linnartz stellte fest: "Wer eine Brücke baut, kommt weiter."

Sichtlich gerührt war das Spenderehepaar Felix Boy Cloos und seine Gattin Josée. "So viel Lob bin ich gar nicht gewohnt", sagte der Luxemburger Unternehmer und Künstler, der auch Kinderhilfsprojekte in aller Welt unterstützt. Die Spende sei ihm leicht gefallen, denn: "Ich habe einen Autokauf einfach um fünf Jahre verschoben." Seit zehn Jahren habe er hier die Herzlichkeit der Menschen kennen- und schätzen gelernt und könne jetzt, mit der Aufstellung des Schilds, behaupten: "Ich bin ein Kell am See'er."

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