Mädels mit karitativer Mission

Kell am See · Einen runden Geburtstag galt es in Kell am See zu feiern. Einhundert Jahre wurde eine Gruppierung alt, die als Verein christlicher Mütter und späterer Mütterverein als heutige Frauengemeinschaft stolze 370 Mitglieder zählt und auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann.

Kell am See. "Die Katholische Frauengemeinschaft Kell am See wurde erstmals 1914 erwähnt", lässt die Vorsitzende, Adele Barthen, die Vergangenheit der Gruppierung Revue passieren. "Damals hieß er noch Verein christlicher Mütter und wurde nach Einholung der Erlaubnis und Gutheißung der Statuten durch das Bischöfliche Generalvikariat Trier, am 22. Februar 1914 vom damaligen Pfarrer Nikolaus Weber gegründet."
Gründungs-Vorsitzende sei Anna Gellner, eine ehemalige Lehrerin gewesen. 161 Mütter hätten sich bei der Gründungsversammlung als Mitglieder eingetragen. "Mit dem neuen Pastor, Matthias Kuhn kam es mit Elisabeth Hennen 1932 auch zu einem Führungswechsel im Verein."
Auch Kurioses gebe es zu berichten. "Nach der Machtübernahme in Deutschland durch die Nazis sollten auch die Beitragsgelder des Müttervereins konfisziert werden. Die Frauen legten Einspruch ein mit der Begründung, dass die Vereinskasse als Sterbekasse Verwendung finde. Das Thema war damit vom Tisch", erzählt Adele Barthen.
Anderen helfen


Die Arbeit der Frauen konzentriere sich in der Hauptsache darauf, anderen Menschen zu helfen, sagt Barthen. "Vorrangigste Aufgabe unseres Vereins war und ist der soziale und karitative Einsatz. Es wird gebastelt, gestrickt und gebacken, und bei Weihnachtsbasaren kommen immer stolze Erlöse zusammen, beispielsweise zur Unterstützung von Missionar Pater Alois Eibel auf der Insel Sumba in Indonesien, der Lebenshilfe Trier-Olewig, der Kinderkrebsstation im Mutterhaus, dem Frauenhaus in Trier, der Tschernobyl-Kinderhilfe in Reinsfeld, von Jugendarbeiten in Bolivien und vieler anderer Projekte, darunter verschiedene aktuelle Frauenprojekte.
Aber auch das kameradschaftliche Beisammensein sei sehr wichtig.
"So gehen wir zweimal im Jahr zur Fatimakapelle nach Schillingen, machen Ausflüge und gestalten Frauenmessen mit anschließendem Frühstück. Auch der Weltgebetstag findet immer großen Anklang bei unseren Mitgliedern. Die Altersstruktur unseres Vereins bewegt sich zwischen 30 und 97 Jahren", sagt Barthen und betont: "Jede Frau, ob verheiratet oder ledig, katholisch oder einer anderen Konfession zugehörig, ist uns jederzeit herzlich willkommen."
Mit einem großen Festprogramm in der Sport- und Kulturhalle, an dessen Gestaltung auch Pastor Kai-Georg Quirin mitwirkte, wurde das Jubiläum gebührend gefeiert.

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