"Männerbündeleien"

Der Rücktritt der Bonerather Ortsbürgermeisterin beschäftigt diesen Leser.

Wo man nun auch immer die demokratischen Defizite innerhalb der Bonerather Politik sehen mag, ob bei einer selbstherrlichen Bürgermeisterin, wie von einem Gemeinderatsmitglied behauptet, oder bei Gemeinderatsherren, welche die Willensäußerung der Bonerather Bürgerinnen und Bürger nicht respektieren können oder wollen, sei einmal dahingestellt. Dies kann allein von den Bürgerinnen und Bürgern selbst eingeschätzt werden, aber nicht von einem Ex-Bonerather wie mir. Doch obwohl ich schon, in Bonerath aufgewachsen, seit vielen Jahren nicht mehr in Bonerath lebe, scheint mir eines klar: Eine Frau, zumal eine junge, kann in Bonerath nicht lange Bürgermeisterin sein. Ich war mehr als überrascht, als ich über den Trierischen Volksfreund und über Bekannte vernommen habe, dass ausgerechnet Bonerath die erste Ortsbürgermeisterin in der VG Ruwer stellt. Schon die VG Ruwer zeichnet sich nicht gerade durch Fortschrittlichkeit aus, aber so, wie mir Bonerath noch vor knapp zehn Jahren in Erinnerung ist, sind dort die Strukturen und Denkweisen besonders verknöchert. Männerbündeleien lösen sich nun mal nicht von jetzt auf gleich auf. Und bei aller Schuldsuche "im Detail": Ich kann mir nicht vorstellen, dass die "Frauenfrage" bei den aktuellen Vorfällen in Bonerath keine Rolle gespielt haben soll. Als ich vom Antritt von Gudrun Koltes gehört habe, dachte ich spontan, ohne es zu hoffen, dass das Ganze nicht lange gut gehen kann. Ralf Jonas, Köln

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