Nachdem die Bürger der Saar-Mosel-Stadt den Weihnachtsmarkt der Interessengemeinschaft Konzer Unternehmer in der Stadtmitte und auf dem Marktplatz in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt hatten, strömten sie am Wochenende in Scharen ins Freilichtmuseum. Der strahlende Sonnenschein und die besondere Atmosphäre auf dem Kopfsteinpflaster des Museums taten ihr Übriges. Bis Sonntagabend hatten fast 3000 Leute dem Weihnachtsmarkt einen Besuch abgestattet. "Die Besucherzahlen haben unsere Erwartungen weit übertroffen", freut sich der Geschäftsführer des Museums, Hermann Kramp. Er konnte nicht mehr mit ansehen, dass es in Konz keinen Weihnachtsmarkt mehr gab und hat deshalb, kurz entschlossen, vor drei Monaten mit seinen Mitarbeitern selbst einen auf die Beine gestellt. Das Ergebnis ist beachtlich: 16 Stände mit allen nur erdenklichen Leckereien, Handgemachtem und Glühwein säumen den Innenhof des Freilichtmuseums. Die Betreiber der Stände kommen aus der gesamten Region, mehrere Konzer Vereine - Karnevalsclub und Fastnachtsfrauen - sind aktiv dabei. Auch der Museumsbetrieb ist in den Weihnachtsmarkt eingebunden. Der Eintritt ist an den Weihnachtsmarkttagen frei. In der alten Schleiferei gibt es eine Kunstausstellung, und dem Edelsteinschleifer kann man bei der Arbeit zuschauen. Bei den kleinen Besuchern sorgte besonders die Märchenstunde mit Oma Kättchen, die in der Museumsausstellung ebenfalls einen festen Platz hat, für Begeisterung. Mucksmäuschenstill saßen die Kleinen bei Kerzenschein in einem alten Gartenhaus, das auf dem Gelände wieder aufgebaut worden war, und lauschten den spannenden Geschichten. Lediglich der Besuch von Nikolaus mit Knecht Ruprecht sorgte verständlicherweise für kurzzeitige Unaufmerksamkeit. Nach dem Erfolg der ersten beiden Tage dürfen sich die Konzer nicht nur aufs kommende Wochenende, sondern sogar auf eine zweite Auflage im nächsten Jahr freuen. "So lange in Konz nichts anderes in Richtung Weihnachtsmarkt gemacht wird, machen wir gern wieder einen", verspricht Hermann Kramp. Ideen hat er schon jede Menge. "Ich hätte gern noch mehr Programmpunkte eingebaut. Für den ersten Versuch haben wir uns damit aber erst mal ein bisschen zurück gehalten." Am nächsten Wochenende ist der Weihnachtsmarkt im Roscheider Hof wieder samstags und sonntags, jeweils von 11 bis 19 Uhr, geöffnet. Im Besucherzentrum warten dann noch vier zusätzliche Stände auf die Besucher. Außerdem wird das Forstamt Weihnachtsbäume verkaufen. Und, ganz klar, wird auch Oma Kättchen wieder zu jeder vollen Stunde ihre Märchen vorlesen.