Straßenbau Maifest steigt nicht am gewohnten Platz

Konz · Die Stadt Konz will die Straßen im Wohngebiet Berendsborn sanieren. Das Konzept dazu wurde nun vorgestellt. Ein schon laufendes Bauprojekt sorgt dafür, dass der Bürgerverein eine Traditionsveranstaltung woanders feiern muss.

Straßenbau: Maifest steigt nicht am gewohnten Platz
Foto: TV/Christian Kremer

Die Berendsborner sollen am 30. April und am 1. Mai feiern können, da sind sich die Verwaltung und der Bürgerverein Berendsborn einig. Wo gefeiert wird, steht noch nicht fest. Nur eines ist sicher: Der Festplatz steht in diesem Jahr nicht zur Verfügung. Der Grund: Die derzeit laufenden Bauarbeiten dort verzögern sich. Eine Firma baut gegenüber dem Brunnen, dem das Wohngebiet seinen Namen verdankt, im Auftrag der Verbandsgemeindewerke und der Stadt Konz ein neues Regenrückhaltebecken. Dieses Becken soll künftig Überschwemmungen durch Starkregen verhindern. Zudem werden neue Wasserleitungen und Kanäle verlegt. Und eigentlich sollten die Arbeiter, die im August 2017 begonnen haben, Ende März fertig sein. Daraus wird jedoch nichts. Fertig wird das Projekt wohl erst im Juni, weil es mehr zu tun gibt, als ursprünglich vorherzusehen war. Schon im vergangenen Jahr musste die Firma zusätzlich einen Bachkanal erneuern (238 000 Euro). Nun kämpfen sie mit Überresten eines Weltkriegsbunkers und von Panzersperren, die in dieser Größe vorher keiner auf dem Plan hatte (34 000 Euro). Neben der zusätzlichen Arbeit für die Baufirma bringt die Verzögerung also Extra-Kosten für die Stadt mit sich.

Karl-Peter Jochem vom Vorstand des Bürgervereins kann die Erklärung der Stadt nachvollziehen. Er ist sich sicher: „Das Berendsbornfest findet am 30. April und am 1. Mai statt.“ Zurzeit kläre der Verein noch mit der Verwaltung, welche Plätze infrage kommen. Die Bürger würden rechtzeitig informiert, wenn feststehe, wo gefeiert werde.

Dass Jochem zusammen mit 19 weiteren Berendsborner Bürgern am Dienstagabend zu einer gemeinsamen Sitzung des Bau-, Straßenbau sowie Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Konz im Kloster Karthaus gekommen ist, hat nichts mit dem Fest zu tun. Die Berendsborner wollen dort etwas über die Straßen in ihrem Wohngebiet erfahren, die nach und nach saniert werden sollen.

 Die Bauarbeiten am Berendsborn dauern länger als erwartet. Wenn sie abgeschlossen sind, geht es in der benachbarten Hubert-Zettelmeyer-Straße weiter.

Die Bauarbeiten am Berendsborn dauern länger als erwartet. Wenn sie abgeschlossen sind, geht es in der benachbarten Hubert-Zettelmeyer-Straße weiter.

Foto: TV/Christian Kremer

Das Ingenieurbüro HSI Consult aus Trier hat den Straßenbestand erfasst und ein Sanierungskonzept erstellt. Weil sie seit Erschließung des Wohngebiets in den 1960er Jahren kaum erneuert wurden, sind die Straßen größtenteils alt und marode. Moritz Pieper und Peter Mauer von HSI Consult zeigen bei der Ausschusssitzung Fotos von Rissen, Aufbrüchen und Unebenheiten, um das zu belegen. Sie sind im ganzen Wohngebiet entstanden. Die Dimensionen des Projekts machen die Planer durch wenige Zahlen deutlich: Auf 30 Hektar leben knapp 1800 Menschen im Wohngebiet Berendsborn. Es gibt 19 Straßen, die insgesamt fünf Kilometer lang sind. Die Straßenquerschnitte sind zwischen 7 und 9,50 Meter breit. Wegen dieser unterschiedlichen Breiten braucht jede Straße eine individuelle Planung. Die Planer haben für alle Straßen mehrere Varianten entwickelt, die sich zum Beispiel in der Breite der Bürgersteige und der Fahrbahnen unterscheiden. Insgesamt sollen die Gehwege und Fahrbahnen breiter werden. Es soll genug Platz zum Parken und für Anlieferverkehr, Müllabfuhr, Busse, Radfahrer und Fußgänger da sein. Wo besonders viele Fußgänger unterwegs sind, werden die Gehwege breiter – zum Beispiel dort, wo viele Kinder zur Grundschule St. Nikolaus gehen.

Dass Sanierungen eine langfristige Sache sind, macht der Konzer Bürgermeister Joachim Weber  deutlich, indem er den Zeitrahmen darstellt: „Das ist ein Prozess, der einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren umfasst“, sagt er. „Wir müssen dafür sorgen, dass es sinnvolle Bauabschnitte gibt.“ Noch in diesem Jahr soll die Sanierung der Hubert-Zettelmeyer-Straße beginnen. Dafür stehen 801 000 Euro im städtischen Haushalt (siehe Info). Bürgermeister Weber kündigt für April eine Anliegerversammlung sowie weitere Sitzungen des Bauausschusses und des Stadtrats zum Berendsborn an. Bis dahin sollen die Fraktionen die Konzepte sowie die Planung für die Hubert-Zettelmeyer-Straße prüfen. Die Termine werden  bekanntgegeben.

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