Mal getragen, mal Flashdance-Feeling

Reinsfeld · Der Termin am Vorabend des Tages, an dem vor 71 Jahren der Zweite Weltkrieg endete (7. Mai) , hat das Jahreskonzert des Musikvereins Lyra Reinsfeld geprägt. Die Musiker präsentierten ein zugleich nachdenklich stimmendes wie lebensbejahendes Programm.

 Posaunist Peter Düren beeindruckt als Solist mit „Just the way you are“ beim Konzert des Musikvereins Reinsfeld. TV-Foto: Ursula Schmieder

Posaunist Peter Düren beeindruckt als Solist mit „Just the way you are“ beim Konzert des Musikvereins Reinsfeld. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Reinsfeld. Zwei völlig unterschiedliche Konzertteile und Musiker, denen es unverkennbar Freude bereitete, ihr Publikum mitzureißen: Beides bestimmte das Konzert, zu dem der Musikverein Lyra Reinsfeld in die Kulturhalle eingeladen hatte. Unter der Leitung von Dirigent Fabian Gilles zeigten gleich mehrere Solisten ihr Können. Im ersten Teil des Abends beeindruckte Steffi Arnold, die mit ihrem Euphonium das getragene "En Aranjuez con tu Amor" interpretierte. Namhafte Interpreten wie Placido Domingo oder Andrea Bocelli machten den von Joaquin Rodrigo komponierten Klassiker des 20. Jahrhunderts weltberühmt. Doch nicht nur die junge Musikerin stellte sich einer echten Herausforderung. Im zweiten Teil des Konzertes war es Posaunist Peter Düren, der sich wie zuvor seine Kollegin den verdienten Applaus des Publikums sicherte. Und zwar mit "Just the way you are" von "Pianoman" Billy Joel. Auch in anderen Stücken setzten immer wieder kurze Soli wie von Trompetern, Saxophonisten oder Schlagzeugern Akzente und auch eine sechsköpfige Chorgruppe tat dies. Im Gedenken an die vielen Opfer des vor 71 Jahren beendeten Zweiten Weltkrieges begleitete sie John Williams' "Hymn to the Fallen". Mit diesem Stück klang der erste, insgesamt sehr getragene, Teil des Konzertes aus. Nach einer kurzen Pause beherrschten dann Popmusik- und Musicalklassiker das Programm. So etwa der Disco-Renner "Relight my fire" oder Starlight Express. Ebenfalls sehr gut an kamen die beiden Zu gaben, die sich die etwa 400 Zuhörer, die den Musikern stehend applaudierten, einforderten: der Marsch "Wien bleibt Wien" und zum Abschied die Sandmännchen-Melodie. Seit Oktober bereiteten sich die Lyra-Musiker intensiv auf ihr Konzert vor, wofür sie teils mehrmals die Woche probten, wie Maxi Keuper, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, berichtete. Was optisch auffiel, waren viele junge Musiker - darunter vier Jugendliche, die erstmals - und sehr enthusiastisch - mitspielten. Die Moderation übernahmen ebenfalls junge Leute, Christina Kiebel und Peter Düren. Teils wechselten sie sich ab, teils führten sie als Duo versiert und humorvoll durch den Abend. So ermunterte Düren, als er "Flashdance ... what a feeling" ankündigte: "dancen sie ruhig ein bisschen mit, wenn Ihnen danach ist." Kiebel rückte darüber hinaus das gute Miteinander von "Stammspielern, Rückkehrern, Ausgeliehenen und Newcomern" ins rechte Licht. Zwei Besucherinnen aus Reinsfeld waren gleichermaßen beeindruckt. Hildegard Schömer vor allem von dem im ersten Teil des Abends bewiesenen Können der Musiker. Dennoch habe sie sich auf den lockeren zweiten Teil gefreut. Marie-Luise Schuld gefiel am getragenen ersten Teil vor allem das spanische Stück, eine musikalische Beschreibung königlicher Gärten. Es habe sie an Prozessionen erinnert, die sie während eines Urlaubs in Spanien erlebt habe. urs

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