Mal rasant, mal melancholisch

HERMESKEIL. (urs) Gekonnt und vielseitig - und teilweise sogar gesundheitlich lädiert - begeisterten die Nachwuchsmusiker von "Hitzefrei", der Schulband des Gymnasiums Hermeskeil, drei Stunden lang ihr Publikum.

"Das war spitzenmäßig - gefällt mir immer besser!" Mit ihrer, im Vorbeihasten zugerufenen, Meinung sprach Mathilde Weber, Hausmeistergattin des Gymnasiums Hermeskeil, vielen Konzertbesuchern aus dem Herzen. So zum Beispiel Monika Ackermann, die sich vom Können der seit drei Jahren als "Hitzefrei" auftretenden Schulband und den "ganz vielen jungen Talenten, die zum Vorschein kommen", beeindruckt zeigte. Dass jemand mit 15 Jahren schon so selbstbewusst auftrete, sei schon "ziemlich toll", lobte sie die Leistung von Schlagzeuger David Steines, der sein erfolgreiches Debüt als Sänger gegeben hatte. Auch Doris Gressnich, nach eigenen Worten schon seit wenigstens zehn Jahren ein "absoluter Fan" der Band, schwärmte: "Unheimlich professionell - dafür, dass das Amateure sind." Nicht minder gut kamen die 30 Stücke von Pop und Folklore bis Jazz und Heavy Metall bei den Jüngeren im Publikum an. Olga Gukenheimer, 19 Jahre, fand das Konzert "sehr, sehr gut." Vor allem gefallen hatten ihr "Dont Speak von Jessica" und Stücke von Jule Neigel und Joe Cocker. Die erstaunlich vielseitige Palette der Band brachte sie mit "ein bisschen rockig - mal etwas langsamer und melancholischer" auf den Punkt und nannte ein wiederkehrendes Thema: "Es geht um Gefühle." Dieses dürfte auch der zwei Jahre jüngeren Katharina Glauben gefallen haben, die bei Musik "mehr das Ruhige" mag. Und das kam mit Filmmusik-Beiträgen aus "Dirty Dancing" oder "Ein Offizier und Gentleman" ebenso wenig zu kurz wie dank Eric Clapton oder Herbert Grönemeyer.Viel Applaus für die zehn jungen Musiker

Dazwischen überzeugten die zehn jugendlichen Musiker im Alter von 14 bis 19 Jahren auch mit "gewagteren" Stücken ganz anderer Richtung. So hatten sie sich erst nach reiflicher Überlegung entschieden, "You might need somebody" in ihr Repertoire aufzunehmen. Es passe nicht so ins Konzept - "es ist ein bißchen funkiger" - erklärte Sängerin Jessica Hesselbach, die im Verlauf des Abend das Publikum mit einem selbst geschriebenen Stück beeindruckte. Das "Herzklopfstück" des Konzerts war laut Bandleiter Andreas Steffens jedoch ein anderes. Und zwar das, von ihm auf der Geige begleitete, einer französischen Akkordeonistin. Rasant gespielt, stellte dies auch für den Musiklehrer eine Herausforderung dar, war aber dank der musikalischen Vielseitigkeit und der Begabung seiner Schüler ein voller Erfolg. Noten gibt es übrigens für die jungen Talente der Band laut Steffens keine. Die Nachwuchsmusiker hörten selbst heraus, was ihnen gelungen war und was nicht. Umso höher ist es daher Andreas Eiden anzurechnen, dass er trotz leichter Heiserkeit seine Bandkollegen stimmlich nicht im Stich ließ, was ihm das Publikum auch mit entsprechendem Applaus dankte. Nicht minder begeistert zeigten sich die Hitzefrei-Fans von dem Duett Anne Leidinger und Daniel Wangen als Bassist, das genauso wie Christina Rausch am Klavier überzeugte. Zumal Daniel eingestand, dies sei das erste und letzte Mal, dass er mit Anne zusammen singe - allerdings mit dem bedauernden Zusatz "leider".

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