Malta, Schweden und Spanien zu Gast

15 Schüler aus Malta, Schweden und Spanien haben im Rahmen des EU-Programms Comenius Neuntklässler der Erich Kästner Realschule Hermeskeil besucht, die in den kommenden Monaten zu Gegenbesuchen starten werden.

Hermeskeil. (urs) Für einige Tage haben an der Erich Kästner Realschule Hermeskeil Gäste aus drei europäischen Ländern die Schulbank gedrückt. Je fünf Schüler aus Malta, Göteborg (Schweden) und Cordoba (Spanien) haben sich unter Gleichaltrige der 9a gemischt, die wie sie teilnehmen am EU-Projekt Comenius (siehe Extra). Der viertägige Aufenthalt, dem sich Gegenbesuche an den beteiligten Partnerschulen anschließen werden, ist für Schüler wie Lehrer ein Erlebnis. Die Organisation hatte Astrid Hofmann übernommen, Klassenlehrerin der 9a. Unterstützt wurde sie von ihren Kollegen Ottmar Hofmann und Waltraud Hausener.Aber auch die Schüler haben sich gut vorbereitet auf das Kennenlernen. In Filmbeiträgen, Rollenspielen und einer Ausstellung "Familienleben früher — heute" setzten sie sich auseinander mit dem Projekt-Arbeitstitel "Me Tarzan you Jane". Und das ausschließlich in Englisch. Als Belohnung stehen im Rahmen des Besuchsprogramms ein Abstecher zum Trierer Landesmuseum sowie eine Schulparty auf dem Programm. Das schönste Bonbon für die Hermeskeiler Schüler dürften jedoch die bevorstehenden — im Rahmen von Comenius finanzierten — Reisen sein. Vom 1. bis 4. Juni geht es nach Göteborg, im Oktober nach Malta (Klassenfahrt), im März 2009 nach Spanien und drei Monate später zum Abschlusstreffen nach Malta.Bei dem ersten Treffen in Hermeskeil erfahren die Gastgeber Interessantes über den Schulalltag in anderen europäischen Ländern. Die schwedische Schülerin Lina Lavenius berichtet zum Beispiel, dass Unterrichtsstunden an ihrer Schule teils bis zu 80 Minuten dauern und der Schultag oft erst um 16 Uhr endet. Jaromir Sant aus Malta findet es bemerkenswert, dass die Hermeskeiler Schüler sehr viel ruhiger während des Unterrichts sind als das bei ihnen üblich sei. Außerdem seien in Malta Uniformen üblich, was er nicht so sehr mag. In Spanien hat sich laut Esteban Mejias offensichtlich das Prinzip der Lehrerfachräume durchgesetzt. Er persönlich fände es aber besser, wenn die Lehrer zu den Schülern gingen. Qualifiziert für die Reise nach Hermeskeil haben sich die Schüler teils durch Losentscheid wie in Schweden, teils durch ihr Engagement. Daran mangelt es auch den Hermeskeiler Schülerinnen Janina Stroh, Anna Bechtel und Angelina Meyer nicht. Janina freut sich schon darauf, "andere Länder besser kennen zu lernen". Auf diese Weise könnten sie ihre Kenntnisse über Europa vertiefen und auch mehr über die Einstellung Anderer zu dem Thema erfahren, pflichtet ihr Anna bei. Interessant sei aber auch, sein Englisch in der Praxis anwenden zu können, was im Gespräch mit Gleichaltrigen sehr viel leichter falle, findet Angelina.EXTRA Comenius ist ein Programm der Europäischen Union und für die Laufzeit 2007 bis 2013 mit einem Budget von knapp 7 Milliarden Euro ausgestattet. Das Programm für lebenslanges Lernen führt die bisherigen (Sokrates und Leonardo da Vinci) der 1995 gestarteten europäischen Bildungskooperation zusammen. Tragende Säulen sind die Einzelprogramme Comenius (Schulbildung), Erasmus (Hochschulbildung), Leonardo da Vinci (Berufliche Bildung) und Grundtvig (Erwachsenenbildung). Anfangs waren nur die 15 Mitgliedstaaten der EU sowie Norwegen, Island und Liechtenstein mit dabei. Seit 2000 nehmen auch die neuen EU-Mitgliedstaaten in Mittel- und Osteuropa teil und seit 2004 die Türkei. Hinzukommen können aufgrund bilateraler Abkommen die Schweiz, Kroatien, Mazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Moldawien, Montenegro und Serbien. (urs)

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