"Man kann nicht früh genug beginnen"

Kell am See · Wie sollen sich Kinder verhalten, wenn sie mit Rauch oder Feuer konfrontiert werden? Eine speziell auf Kinder zugeschnittene Brandschutzerziehung, die Mitglieder der Feuerwehr anbieten, soll die Kleinen schon früh darüber aufklären.

Kell am See. Ihre Konzentration ist noch nicht die der Großen, aber Feuerwehrmann Sebastian Mertes versucht alles, die Aufmerksamkeit der Kleinen auf sich zu richten. "Ihr habt doch schon einiges gelernt", sagt er.
"Auch, welche Telefonnummer ihr wählen müsst, wenn es raucht oder brennt. Wie merkt ihr euch das?" Eines der Kinder meldet sich und führt den Zeigefinger erst zum Mund, dann zur Nase, dann gemeinsam mit dem Mittelfinger zu den Augen. Die Eselsbrücke zum Merken der Notfallnummer: eins, eins, zwei.
"Kinder verstehen alles, wenn man es ihnen richtig erklärt", sagt Feuerwehrmann Merten. "Feuer ist ein Feind, das müssen die Kinder wissen." Aber es dürfe kein Tabu-Thema sein. Kinder seien neugierig. "Wenn die Neugier befriedigt ist, lässt das Interesse nach. Auch bei Feuer. Eltern sollen ihren Kindern erklären, wie man richtig mit Feuer umgeht, wie man ein Streichholz anzündet oder wie man das Streichholz nach dem Abbrennen entsorgt."
Damit die Kinder in einem Ernstfall der Feuerwehr keine Angst vor den vermummten Gestalten haben werden, ist Merten in die Atemschutzmontur geschlüpft.
"Die Geräusche, die bei der Atmung mit dem Sauerstoff entstehen, können im Dunklen schon Angst einflößen", sagt er. "Es kann dann vorkommen, dass sich betroffene Kinder aus Angst verstecken. Das möchte ich vermeiden."
Zu den Kindern gewandt sagt er dann: "Ihr kennt doch den Jedi-Ritter Darth Vader aus dem Film "Star Wars". Der atmet doch genau so. Ihr braucht also keine Angst zu haben. Wenn ihr dieses Geräusch hört, ist die Hilfe schon ganz nah."
Jedes Kind erhält von Merten Informationsmaterial für die Eltern, ein lehrreiches Comic-Heft und auch einen Kinderfinder. "Das ist ein Aufkleber, der auch im Dunklen oder bei großer Rauchentwicklung signalisiert: Hinter dieser Tür können Kinder sein."

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