"Man muss abwägen"

KONZ. (mö) Der TV-Brennpunkt fand in Konz-Könen ohne den Kandidaten von "Bündnis 90/Die Grünen", Paul Port, statt. Er war im Schnee stecken geblieben. Wir geben ihm mit nachstehendem Interview Gelegenheit, seine Position zur Ortsumgehung Könen dazulegen.

TV: Herr Port, die Anwohner der Durchgangsstraße in Konz-Könen fordern seit langem eine Umgehung. Wie stehen Sie, wie stehen die Grünen dazu?Port:Wie ich recherchiert habe, besteht die Forderung schon seit 40 Jahren, und in 40 Jahren ist nichts passiert. Die Bevölkerung wurde an der Nase herumgeführt und zum Spielball der jeweiligen Landesregierung gemacht hat - erst CDU/FDP, dann SPD/FDP.TV: Wer hat denn diese Verzögerung zu verantworten? Port:Uns gibt es erst seit 20 Jahren. Diesmal können wir es nicht gewesen sein. Die großen Volksparteien mit ihrem Mehrheitsbeschaffer müssen sich den Schuh anziehen.TV: Die Grünen setzen auf Umweltschutz, das war ihr Programm von Anfang an. Hat eine Ortsumgehung für den Umweltschutz keine negativen Auswirkungen?Port: Jede neue Straße belastet die Umwelt. Aber man muss abwägen: Der Natur ist der Mensch gleichzustellen. Und die Belastung in Könen mit 16 000 Fahrzeugen täglich ist enorm. Da muss man Abhilfe schaffen. Unser Programm: Ortsumgehung, wo immer möglich, notfalls auch zu Lasten der Ökologie, und im Fernstraßenbau Ausbau statt Neubau. In Könen haben sich zwei Varianten herauskristallisiert. Wir hatten uns für die ökologisch sinnvollere Variante "B" entschieden. Wir können aber auch mit der modifizierten Variante" A" leben.TV: Wenn Sie in den Landtag kommen, was werden Sie tun, damit das Projekt möglichst rasch umgesetzt werden kann?Port: Die zuständigen Stellen immer wieder nerven durch Eingaben und Anfragen. Das ist auch eine grüne Taktik, und wir sind bisher ganz gut damit gefahren. Etwas anderes können wir in der Opposition ohnehin nicht tun. Die Fragen stellte unser Redakteur Martin Möller.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort