"Man muss die Kinder ernst nehmen"

MANDERN/WALDWEILER. (hm) "Man muss die Kinder ernst nehmen. Sie müssen sich in ihrer Umgebung angenommen fühlen." So charakterisiert Anita Adam die seit drei Jahrzehnten gültige Philosophie des Kindergartens Mandern, in dessen Modernisierung jetzt 90 000 Euro investiert wurden.

Lautes Toben in der Siebenbornhalle. Kinder rennen und quietschen vor Vergnügen, Halle und Bühne gehören heute ihnen. An den Tischen die Eltern und jene, die sich für den Kindergarten als Institution interessieren. Ein begründetes Interesse, denn in diesem Jahr wird der Gemeinschaftskindergarten der beiden Ortschaften Mandern und Waldweiler genau 30 Jahre alt.1974 öffneten sich die Pforten

Leiterin Anita Adam erinnert sich. "Die Initiative für den Bau des Kindergartens ging in den Siebzigern von Pastor Jastak aus, und bereits im September 1974 öffneten sich die Pforten für die Kinder der beiden Ortschaften Mandern und Waldweiler." Die Kinder aus Mandern besuchten die Institution von Anfang an ganztags, die Kinder aus Waldweiler nur vormittags. Der Grund, so Adam, war die Genehmigung für nur eine Vormittagsfahrt. Auch Kinder aus Zerf besuchten die Institution in Mandern, da der dortige Kindergarten erst später erbaut wurde. Die Kinderzahlen waren unterschiedlich. "In den Achtzigern wurde zeitweise eine Gruppe wegen zu wenigen Kindern geschlossen", weiß Anita Adam. Die Eltern mussten bei der Einrichtung des Kindergartens mit anpacken. "Es gab zu Anfang außer drei kleinen Sandkästen keine Spielgeräte für die Kinder. Den ersten Schritt in Richtung Spielplatz taten die Eltern, indem sie das ganze Gelände umzäunten." Die offizielle Eröffnung fand im Mai 1981 statt. Heute besitzt der Kindergarten drei Gruppen mit insgesamt 75 Kindern in flexiblen Öffnungszeiten. "Wir sind kein Ganztagskindergarten, obwohl wir wegen des flexiblen Systems auch nachmittags Betreuung anbieten", erklärt Adam. "Eltern können ihre Kinder in der Zeit von 13.15 bis 16.15 Uhr unserer Betreuung überlassen." Die Leiterin erläutert die seit drei Jahrzehnten gültige Philosophie. "Das Wohlbefinden der Kinder ist uns ein wichtiges Anliegen. Sie sollen sich in ihrer Umgebung angenommen fühlen, damit sich wichtige Beziehungen zwischen den Kindern und den pädagogischen Fachkräften bilden können." Die Verbandsgemeinde Kell am See steht hinter dem Kindergarten: "Über 90 000 Euro wurden kürzlich investiert", erzählt Adam. "Die Sanitäranlagen für Erwachsene und Kinder wurden erneuert. Die Küche wurde auf den aktuellen Stand der Richtlinien der Lebensmittelbehörde gebracht." Die Büroräume wurden mit neuem Anstrich und neuen Fußböden versehen. Ein treppenfreier Aufgang hilft Müttern mit Kinderwagen, und einen großen Teil des Geldes schluckten neue Fensterelemente in den Gruppenräumen, der Turnhalle und den Puppenwohnungen. Stolz ist die Leiterin auf den Förderverein der Kindertagesstätte. Zahlreiche Projekte seien durch ihn verwirklicht worden. "Das Team hat in den vergangenen zwei Jahren mit Kleidermärkten, Geldspenden und Mitgliedsbeiträgen erhebliche finanzielle Mittel zusammen bekommen. " Die Musikvereine aus Mandern und Waldweiler umrahmten die Jubiläumsfeier. Außerdem gab's im Jubiläumsjahr noch den "Felix" für besonderes musikalisches Engagement.

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