"Man muss was tun, damit alle im Dorf zusammenfinden"

Saarburg-Kahren · Initiativen freisetzen und unterstützen, das ist das Ziel der Dorfmoderation, die im Saarburger Stadtteil Kahren noch bis zum September läuft. Eine Gymnastikgruppe wurde ins Leben gerufen, ebenso ein Seniorennachmittag. Ein Dorffest wird für den 25. August vorbereitet. Über viele weitere Umsetzungen von Ideen will der Ortsbeirat nachdenken.

 Jung hilft Alt: Anni Krewer (links) und Maria Zehren freuen sich über die Hilfsbereitschaft von Leni (4). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Jung hilft Alt: Anni Krewer (links) und Maria Zehren freuen sich über die Hilfsbereitschaft von Leni (4). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg-Kahren. Aus mehr als 40 Einzelideen haben Arbeitsgruppen im Zuge der Dorfmoderation in Kahren Machbares herausgefiltert. Eine Gymnastikgruppe und einen Seniorennachmittag gibt es bereits. Nächstes Projekt ist die Gestaltung des Dorfplatzes, einschließlich Kinderspielplatz. "Dabei hilft sehr, dass Kahren als Investitions- und Maßnahmen-Schwerpunktgemeinde vom Land anerkannt ist", weiß Dorfmoderatorin Christiane Hicking. So könne die Stadt Saarburg viel leichter die weiteren Planungsschritte abwägen und gestalten.
Der Seniorennachmittag hat bereits zum achten Mal stattgefunden. "Man muss halt was tun, damit alle im Dorf zusammenfinden", sagt Maria Paulus (78), Mutter von Ortsvorsteher Reinhard Paulus, der noch viel mit seinem Ortsbeirat zu besprechen hat. Der sagt: "Das Dorferneuerungskonzept kann nur mit viel Bürgerbeteiligung laufen." Bei der Sanierung von Straßen würden schließlich auch Anliegerbeiträge fällig. Ins Auge gefasst sind die Bergstraße und Portzer Straße. "In Kahren gab es einen erheblichen Nachholbedarf", erinnert sich Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Der Startschuss der Entwicklung fiel 2006 mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt. Es schlossen sich private Fassadensanierungen an, die das Ortsbild erheblich verbesserten. Die Sanierung der denkmalgeschützten Alten Schule und Umbau zum Bürgerhaus bringt dem 300-Seelen-Dorf (einschließlich Hosteberg) einen attraktiven Anlaufpunkt. Jetzt soll mit Grundstückseigentümern gesprochen werden, damit der Fußweg Richtung Hosteberg verbreitert werden kann. "Das kann im Winter wichtig werden, denn es gibt dorthin nur eine Straße", erklärt Dixius in der Runde des Seniorentreffs.
Zurückhaltende Männer


"Bei uns geht es darum, ein wenig Gesellschaft zu haben, nicht ums Kuchenessen", sagt Maria Zehren (80). Hildegard Hunsicker (71) freut sich jedes Mal, wenn das Gespräch darauf kommt, wie es früher einmal war: "So kann die örtliche Geschichte bewahrt werden." Nur eines vermissen die acht Damen, die regelmäßig zum Treff kommen: Männer. Die halten sich bislang noch zurück.
Die Dorfmoderation hat ihre Abschlussveranstaltung am 5. September um 19 Uhr in der Alten Schule. Dann kann der gesamte Ort Bilanz ziehen, ob sich die Mitarbeit in der Gestaltung der Zukunft gelohnt hat und aus dem Bauerndorf ein Schmuckstück geworden ist.
Mit dem Schub aus der Dorfmoderation sollen die Kahrener auch weiter die Entwicklung des Ortes in eigenen Händen behalten und mitreden.
Extra

Mit diesen Planungsgedanken geht der Ortsbeirat in die nächste Runde: Straßenausbauten, Wirtschaftswege, Ortseingänge, Dorfplatz, Scheune, Feuerwehr, Kapellenumfeld, Fußweg Kahren- Hosteberg, Fußweg auf dem Hosteberg, Freizeitrundweg als Kombination aus Rundweg und Freizeitstationen für alle Generationen, Erschließung eines Baugebietes, sanierungsbedürftige Häuser und Leerstände im Dorf. doth

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