"Man schaut zweimal"

Merzig /METTLACH. (mas) Die Merzigerin Gertrud Klein gehörte zu der Hand voll Buntdruckerinnen, die das Dekor auf dem 224-teiligen Geschirr für Benedikt XVI. angebracht haben. Ein Job, der viel Fingerspitzengefühl verlangt.

Die Ess- und Kaffeeservices seiner Vorgänger bilden die Kulisse für das Geschirr, das sich Papst Benedikt XVI. ausgesucht hat. Aus der Vorstellung des aparten Porzellans mit dem dezenten Blattgoldrand und dem gold-roten Wappen machen V&B-Vorstandsvorsitzender Wendelin von Boch und seine Mitarbeiter in der Fayencerie Merzig für ihre Gäste ein kleines Fest. Während der Konzernchef gut gelaunt die Symbole des Wappens erläutert und die eine oder andere Legende zum Besten gibt, gönnt sich Mitarbeiterin Gertrud Klein hin und wieder einen Blick über das gelungene Werk. Sie gehörte zu der Hand voll Buntdruckerinnen, die an dem 224-teiligen Kaffee- und Ess-Service gearbeitet haben. "Natürlich ist es ein tolles Gefühl, wenn ich mir vorstelle, dass ich die Kaffee- oder Mokkatasse in der Hand habe, aus der der Papst trinken wird", kommentiert die Merzigerin, die seit 24 Jahren in der Fayencerie beschäftigt ist. "Man guckt schon zweimal hin. Doch meist sieht man diese Dekorarbeit ganz nüchtern - als ganz alltägliche Aufgabe, die zu erfüllen ist." Schließlich sei diese Dekoration des Kaffee- und Speiseservices für 24 Personen nicht die erste für prominente Persönlichkeiten. "Wir haben schon für Königshäuser gearbeitet", ergänzt sie - eine Aussage, die V&B-Konzernchef Wendelin von Boch bestätigt. "Im Laufe der rund 260-jährigen Geschichte erhielten wir zahlreiche Aufträge von Herrscherhäusern - vom russischen Zaren, dem Märchenkönig Ludwig II. bis hin zum spanischen König Juan Carlos oder Aga Khan." "Solch eine Arbeit macht schon stolz", meint die Buntdruckerin und befestigt das Dekor auf einer Schüssel. Fingerspitzengefühl brauche man dafür und viel Geschick, beschreibt Prduktionsleiter Tim Dodd den Job.

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