Kommunalpolitik Undichtes Dach bereitet Hochwald-Ort Probleme

Mandern · Mandern will die Siebenbornhalle sanieren, was wohl unvorhergesehene Mehrkosten mit sich bringt. Zudem gibt es kostspielige Pläne für den Ortskern.

 Derzeit nur mit halber Dacheindeckung: Die Sanierung der Siebenbornhalle wird immer teurer.

Derzeit nur mit halber Dacheindeckung: Die Sanierung der Siebenbornhalle wird immer teurer.

Foto: Herbert Thormeyer/HERBERT THORMEYER

Die Ortsgemeinde Mandern hat große Aufgaben vor sich: Zum einen wird die Sanierung der Siebenbornhalle immer teurer, zum anderen soll der Ortskern seit der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates „Neue Mitte“ genannt, wie ein Phönix aus der Asche neu auferstehen. Für den Ortskern hat der Rat einen Bebauungsplan beschlossen. Bevor er umgesetzt werden kann, muss Platz geschaffen werden: „Zwölf Gebäude müssen wir dafür vorher abreißen“, sagt Ortsbürgermeister Tim Kohley. Erst dann ist genug Raum für neue Wohnformenda: Sie sollen klimafreundlich, generationsübergreifend und barrierefrei werden.

Die Vorplanung, die rund 10 000 Euro kostet, liegt nun beim Architektenbeirat des Kreises Trier-Saarburg und beim Büro Castello, Feisthauer, Weber (CFW) aus Trier. Seit 2017 beschäftigt sich der Rat mit der Entwicklung des historischen Ortskerns im Bereich Brunnen-, Zerfer- Haupt- und Bilsteinstraße. Hier häuften sich im gleichen Zeitraum die Leerstände. Viele dieser Häuser gehören mittlerweile der Ortsgemeinde (der TV berichtete mehrfach).

Das Ortsbild soll bei der Form der Neubauten möglichst erhalten bleiben. Das zweite große Projekt: Die Siebenbornhalle ist undicht. Im Februar musste eine Notabdichtung an einem Teilbereich des Dachs vorgenommen werden. Am 17. Mai beschloss der Rat eine Sanierung der Halle im Wert von 655 000 Euro. Die Frage, warum das so lange dauere, beantworte Ortschef Kohley umfassend mit einem Sachstandsbericht. Denn die Kostenberechnung für den Antrag auf Fördermittel aus dem Investitionsstock des Landes und für die Haushaltsplanung musste noch einmal angepasst werden. Kosten für den Statiker, die Erneuerung der Schweißbahnen im Hallenboden und diverser Nebenkosten kamen hinzu. Der Gesamtbetrag stieg auf 680 000 Euro. „Eine erneute Genehmigung durch den Zuschussgeber war erforderlich, um mit der Maßnahme vorzeitig beginnen zu dürfen“, erklärt Kohley. Diese Genehmigung bezog sich jedoch nur auf die dringend notwendige Dachsanierung.

Eine neue Kostenberechnung über rund 741 000 Euro wurde am 11. September vorgelegt. Mehrkosten für die Durchführung im Winter (5000 Euro), eine stärkere Dämmung (4000 Euro), vorsorgliche Einplanung für die Forderung des Statikers (11 000 Euro) und weitere 35 000 Euro für die Dacheindeckung kommen hinzu. Gegebenenfalls wird noch ein neuer Blitzschutz benötigt. Mandern muss bei diesen Beträgen auf den kommenden Haushalt von 2021 zugreifen. Der Rat rückt außerdem von einer Styroporisolierung ab und bevorzugt dafür Steinwolle, was wieder Mehrkosten von 20 600 Euro bedeutet. Allerdings sollen die Arbeiten erst im nächsten Frühjahr beginnen. Somit entfällt der Winterzuschlag. „Wenn wir Styropor nehmen und es brennt, können wir halb Mandern evakuieren“, beschreibt Ratsmitglied Markus Alten die Gefahr, die von diesem Baustoff ausgeht. Währenddessen ist die Halle weiter in Betrieb.

Die Sanierung des Hallenbodens wird in die nächsten Sommerferien gelegt, um größere Nutzungsausfälle zu verhindern. Ferner soll geprüft werden, ob Photovoltaik (PV) zur Stromgewinnung auf das Dach der Siebenbornhalle installiert werden kann.

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