Geschichte Das Gestern für morgen bewahren

MANDERN · Chronik-Gruppe in Mandern sucht weiter nach Zeitzeugen und Zeitzeugnisse.

 Die Geschichtsbewahrer: Edgar Schneider, Marlene Nobel und Jörg Justinger (von links) mit drei prachtvollen historischen Fotos aus der Manderner Vergangenheit.

Die Geschichtsbewahrer: Edgar Schneider, Marlene Nobel und Jörg Justinger (von links) mit drei prachtvollen historischen Fotos aus der Manderner Vergangenheit.

Foto: Herbert Thormeyer

Seit fünf Jahren sind sechs Manderner auf der Suche nach historischen Fotos, Dokumenten, Urkunden und Zeitzeugen der örtlichen Geschichte. Aus den bislang 2500 Fotos in einer digitalen Datenbank und unzähligen Dokumenten soll irgendwann einmal eine Dorfchronik entstehen. „Bislang haben wir noch niemanden gefunden, der sie schreibt“, erklärt Jörg Justinger, der für die Speicherung der Datensätze verantwortlich ist.

Bei den Reisen zu Archiven nach Koblenz, Saarbrücken oder des Bistums wird die Gruppe von der Ortsgemeinde unterstützt. „Wir decken einen Zeitraum vom Mittelalter bis in die Neuzeit ab“, sagt Justinger weiter. Und es werden weiter Unterlagen gesammelt. Deshalb geht ein Aufruf an alle Manderner, doch mal nachzuschauen, ob sich denn nicht irgendwo im Haus eine alte Schuhschachtel mit historischen Fotos befindet, vielleicht längst vergessene Briefe dabei sind oder eine Sporturkunde. „Wichtig sind uns vor allem auch Zeitzeugen, deren Erinnerungen wir bewahren wollen“, nennt er einen ganz wichtigen Aspekt.

Die Erzählungen der älteren Leute werden aufgenommen und später schriftlich festgehalten. Fotos und Dokumente werden vor Ort eingescannt und müssen nicht aus der Hand gegeben werden. Gesucht werden auch Menschen, die noch alte Schriften lesen können, beispielsweise Sütterlin oder Dokumente auf Latein.

Prächtige Exemplare historischer Manderner Fotos sind bereits im Dorfcafé ausgestellt. Hier sollen nach und nach immer neue alte Bilder gezeigt werden.

Für die Aktivisten in Sachen örtlicher Historie ist ihr Hobby ein Ausgleich zum Beruf und Entspannung. „Uns verbindet die Sammelleidenschaft“, sagt Marlene Nobel. „Die regionale Geschichte ist so interessant“, findet Edgar Schneider. „Die Chronik muss ja nicht von einem Einzelnen geschrieben werden, sondern von mehreren Autoren, von denen sich jeder in einem bestimmten Gebiet besonders gut auskennt“, schlägt Justinger vor.

Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann die Gruppe erreichen über Jörg Justinger per E-Mail an joerg.justinger@gmail.com oder unter der Telefonnummer 0173/6525938.

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