Mannebacher packen's noch mal an
Mannebach · Wie und in welchen Bereichen wird sich Mannebach künftig (baulich) entwickeln? Noch gibt es darauf keine Antwort. Zwar existiert bereits seit 2001 eine Liste mit Dorferneuerungs-Maßnahmen, die aber noch immer auf ihre Umsetzung wartet. Mit Hilfe der Bürger soll das Thema Dorferneuerung nun noch mal angegangen werden.
Groß war die Freude bei Mannebachs Ratsherren, als das Land ihren Ort im Jahr 2004 zur Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung kürte. Immerhin war damit die Aussicht auf Fördermittel für öffentliche und private Baumaßnahmen so gut wie nie. Seit drei Jahren standen die Mannebacher zu diesem Zeitpunkt bereits in den Startlöchern: Zusammen mit dem Kanzemer Planungsbüro Vollmuth hatte die Gemeinde eine Liste mit Dorferneuerungs-Maßnahmen erarbeitet, die 2001 verabschiedet wurde.
Bislang waren es nicht mehr als gute Ideen
Darin enthalten war die Neugestaltung des Dorfbrunnen-Platzes ebenso wie ein Fußweg nach Kümmern und die Verbesserung der Parkplatz-Situation im Ort. Allerdings kam bis heute keines der auf der "Agenda 2001" aufgeführten Projekte über das Stadium einer guten Idee hinaus.
Inzwischen drängt die Zeit, denn in diesem Jahr läuft die Anerkennung Mannebachs als Schwerpunktgemeinde aus. Nun wollen Ortsbürgermeister Bernd Gard und seine Ratskollegen das Thema Dorferneuerung wieder angehen mit dem Ziel, aus der Liste von 2001 endlich ein gültiges Dorferneuerungskonzept zu machen. Bereits vor zwei Jahren hatte das zwischenzeitlich von der Gemeinde beauftragte Stadtplanungsbüro Schu & Partner (Thalfang) den Ort noch mal einer Bestandsaufnahme unterzogen und zusammen mit den Bürgern weitere Maßnahmen-Vorschläge erarbeitet. Dazu zählen etwa die Renaturierung eines Bachlaufs, die Gestaltung der Ortseingänge und der Ausbau des Sportplatzes samt Umfeld zum Freizeit- und Kommunikationszentrum. "Das hat sich dann aber alles wieder verlaufen. Keine der Maßnahmen wurde bisher umgesetzt", erklärte Stadtplaner Hubert Schu am Rande der jüngsten Gemeinderatssitzung im TV-Gespräch.
Nun sind die Bürger erneut gefragt: Am Dienstag, 11. Mai, 20 Uhr, findet im Bürgerhaus eine Einwohnerversammlung statt. Dabei soll es laut Schu unter anderem darum gehen, im Hinblick auf die bisher gesammelten Maßnahmen-Vorschläge Prioritäten zu setzen. Allerdings soll auch über die Gestaltung des Dorfbrunnen-Platzes diskutiert werden (siehe Extra). Später sollen Projektgruppen gebildet werden, um das Dorferneuerungskonzept voranzutreiben.
Extra Ausbau der Hauptstraße: Im Juni soll der Ausbau der Mannebacher Hauptstraße beginnen. Die Maßnahme ist laut Ortsbürgermeister Bernd Gard auf vier bis sechs Wochen angelegt. Im gleichen Zeitraum soll der an die Hauptstraße grenzende Dorfbrunnen-Platz neu gestaltet werden. Das Vorhaben befindet sich aber noch immer im Vorentwurfs-Stadium. Bei der Bürgerversammlung am 11. Mai will die Gemeinde nun Ideenvorschläge zur Gestaltung des Platzes von den Einwohnern sammeln. Später soll ein Antrag auf Gewährung von Fördermitteln aus der Dorferneuerung gestellt werden. (hpü)
MEINUNG Unnötig schleifen gelassen
Mannebach hat seine Förderchancen als Schwerpunktgemeinde bisher nicht konsequent genutzt. Auch wenn Zuschüsse immer den Einsatz von Eigenmitteln voraussetzen: Ortsbürgermeister und Gemeinderat haben den ganzen Prozess offenbar schleifen gelassen. Deshalb müssen die Verantwortlichen jetzt umso mehr Gas geben und Bürger erneut mobilisieren. Der seit 2009 amtierende Ortsbürgermeister Bernd Gard, auch als Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins bekannt, bringt frischen Wind hinein und trägt dadurch hoffentlich endlich zum Durchbruch bei. m.hormes@volksfreund.de
