Kommunalpolitik In Saarburg tritt David gegen Goliath an

Saarburg · Manuel Müller (SPD) kandidiert für die Wahl des Stadtbürgermeisters in Saarburg. Dabei will der Polizeibeamte die Arbeit des Amtsinhabers nicht kritisieren. Er findet jedoch, einiges könnte man noch besser machen.

  Nach zweimaliger Pause zeigt die SPD bei der Saarburger Stadtbürgermeisterwahl in diesem Jahr wieder Flagge. Ihr Kandidat: Manuel Müller.

Nach zweimaliger Pause zeigt die SPD bei der Saarburger Stadtbürgermeisterwahl in diesem Jahr wieder Flagge. Ihr Kandidat: Manuel Müller.

Foto: TV/Marion Maier

„Wieso tust du dir das an?“ Diese Frage zu seiner Kandidatur als Stadtbürgermeister in Saarburg hat Manuel Müller schon einige Male zu hören bekommen. Der 33-Jährige hat darauf zwei Antworten parat. „Für Ideen muss man aufstehen und kämpfen. Darum geht es in der Politik“, sagt er. Zum andern meint er: „Ich finde es nicht gut, dass in der Stadt Saarburg ein Bürgermeister über mehrere Legislaturperioden hinweg ohne Gegenkandidat gewählt wird. Die Wahl ist unser stärkstes Mittel in der Demokratie.“

Bereits zweimal hat der seit 15 Jahren amtierende Stadtchef Jürgen Dixius (CDU), der seit 2014 auch hauptamtlicher Bürgermeister ist, die Wahl konkurrenzlos für sich entschieden. Müller ist Realist. Er weiß, dass Saarburg CDU-Hochburg und er ein Politikneuling ist, dass es sich also um einen Wettkampf à la David gegen Goliath handelt. Dennoch will er es versuchen. „Ich traue mir das zu“, sagt der Polizeibeamte, der sich durch seinen Job in der Verwaltungsarbeit auskennt.

Seit einem Jahr und fünf Monaten engagiert sich der Saarburger bei der SPD. Vorher habe er dafür keine Zeit gehabt, meint er. Weil er Verantwortung übernehmen wollte und die Genossen junge Leute fördern möchten, wurde er vor einigen Monaten zum Vorsitzenden im Ortsverein gewählt. Der Sozialdemokrat will keinen Kritikwahlkampf führen. Müller: „Es läuft vieles gut hier in Saarburg. Das Engagement von Jürgen Dixius schätze ich sehr. Mir geht es darum zu klären, was man noch besser machen kann.“ Und dafür hat er vier Schwerpunkte. Nummer eins: die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt. Müller stellt nach einigen Diskussionen, die er zu dem Thema schon hatte, klar: „Ich will nicht, dass die Stadt geschlossen wird. Ich will die Stadt weiterentwickeln und zwar mit den Geschäftsleuten.“ Er wolle auch nichts vorgeben. Gemeinsam müsse man mit allen Zielgruppen nach Lösungen suchen, beispielsweise in Workshops nach der Wahl. Dennoch macht die SPD Vorschläge wie eine temporäre Schließung der Graf-Siegfried-Straße zu bestimmten Uhrzeiten im Sommer oder eine ebenfalls zeitlich begrenzte Einbahnstraßenregelung.

 Logo Kommunalwahl 2019

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Der Saar-Radweg soll besser an die Innenstadt angebunden werden. Müller: „Die Innenstadt ist nicht radfreundlich. Sie ist schon für Autos zu eng, bei Anlieferungen gibt es Rückstaus.“ Würden die Saarburger sagen, dass es so bleiben solle, wäre das für Müller auch o.k., doch die Rückmeldungen zeigten, dass Verbesserungspotenzial gesehen werde. Eine familienfreundliche Stadt ist ein weiteres Ziel von Müller. Er ist der Meinung, dass einige Spielplätze – wie der am Cityparkplatz – zu lange vernachlässigt wurden. Zudem sei in der Stadt wenig los für Familien. Er schlägt ein Kinderfestival wie in Konz vor. Dort werde zwei Tage lang die Innenstadt gesperrt. Für Jugendliche bringt Müller ein Outdoor-Trainingspark ins Spiel. Die Barrierefreiheit und die Weiterentwicklung der Stadt als Event-Standort nennt er als weitere Ziele. Müller: „Es sollte mehr Events geben. Burg und Saarufer sollten mehr genutzt werden.“ Dafür würde er gerne die Zusammenarbeit mit Station K intensivieren.

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