"Marktfrau sein, das muss man mögen"

"Ein harter Job, der dennoch Spaß macht", so beschreibt Marktfrau Stephanie Kammer ihren Beruf. Seit 25 Jahren steht sie mittwochs- und samstagsvormittags mit ihrem Stand auf dem Saarburger Fruchtmarkt. Ihr Obst und Gemüse wird von den Kunden geschätzt. "Nur mit Qualität und Frische kann man sich heute noch behaupten", sagt die 50-Jährige.

 Melonen und mehr verkauft Stephanie Kammer seit 25 Jahren. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Melonen und mehr verkauft Stephanie Kammer seit 25 Jahren. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. (doth) Der Tag beginnt früh bei Stephanie Kammer in ihrem Heimatort, dem saarländischen Saarwellingen. Auf dem Saarburger Fruchtmarkt wird mittwochs und samstags schon ab 4.30 Uhr der Obst- und Gemüsestand aufgebaut. Von 7.30 bis 14 Uhr wird verkauft. Auf dem Großmarkt in Saarbrücken sucht die gelernte Arzthelferin mit ihrem Mann Rudolf schon morgens um 3.30 Uhr die beste Ware für ihre Kunden aus.

"Dieses Leben muss man mögen, sonst klappt das nicht", sagt die 50-Jährige und freut sich über eine stabile Stammkundschaft, die bereits bei ihren Eltern, Hildegard und Norbert, frisches Obst einkauften. Seit 1960 kommt das Familienunternehmen nach Saarburg, seit 25 Jahren in zweiter Generation.

"Früher konnte man sich mit dem Stand irgendwo hinstellen, und die Leute kamen zu uns. Das ist heute anders", beschreibt die Marktfrau die Entwicklung der vergangenen Jahre. Die Supermärkte machten den "mobilen Händlern" überall zu schaffen.

Einen Knick in die Umsatzkurve habe die Euro-Einführung gebracht. "Die Leute begannen auf einmal, unheimlich zu sparen", erinnert sich die Händlerin. Doch die Kunden wissen weiterhin Qualität zu schätzen. So etwa Alice Berens aus Schoden: "Bei Kammer schmeckt die Kartoffel eben noch nach Kartoffel." Manfred Körber aus Irsch hat schon bei der ersten Generation gekauft und nennt dafür die Gründe: "Ich werde hier immer so freundlich bedient und bekomme frische Ware."

Der freundliche Umgang mit den Kunden liegt der Marktfrau im Blut. Ein kleiner Schwatz übers Wetter ist immer drin, und die Kunden wissen: Alles, was angeboten wird, haben Stephanie und Rudolf selbst probiert. Auch die Ware ans Auto zu bringen ist eine Selbstverständlichkeit.

Selbst bei minus 15 Grad werden noch Südfrüchte angeboten - jeden Tag woanders, außer sonntags. Nur bei Glatteis geht nichts mehr. Ist da noch Urlaub drin? "Ja, drei Tage im Sommer und an Fastnacht", verrät Stephanie, die Marktfrau mit Leib und Seele.

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